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Tödlicher Unfall überschattet Fußballjubel: Fußgänger stirbt bei türkischem Autokorso in Berlin-Neukölln

Tödlicher Unfall überschattet Fußballjubel: Fußgänger stirbt bei türkischem Autokorso in Berlin-Neukölln

© Miriam Rathje

Tödlicher Unfall überschattet Fußballjubel: Fußgänger stirbt bei türkischem Autokorso in Berlin-Neukölln

In Berlin feiern Fußballfans den türkischen 2:1-Sieg bei der Europameisterschaft gegen Tschechien. Doch in der Hermannstraße kommt es zu einem schweren Unfall.

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Der Fußballjubel über den 2:1-Sieg der türkischen Nationalelf gegen Tschechien ist in Berlin von einem tödlichen Unfall überschattet worden. Ein 57-Jähriger wurde in Neukölln von einem Auto angefahren. Er starb in der Nacht zum Donnerstag noch am Unfallort an seinen Verletzungen, wie die Polizei am Morgen mitteilte.

Das Auto war demnach gegen den Mann geprallt, als dieser die Hermannstraße überquerte – laut „B.Z.“ wurde der Fußgänger mehr als 20 Meter durch die Luft geschleudert. Das Fahrzeug soll dabei unter dem Mann hindurch gerast sein. Am Straßenrand soll der Fußgänger demnach zwischen geparkten Autos aufgeschlagen sein. Wie „B.Z.“ und „Berliner Zeitung“ berichten, sollen aus dem Mercedes-AMG Türkei-Fahnen geschwungen worden sein.

Der Fahrer stellte sich der Polizei

Laut „B.Z.“ soll es sich bei dem Unfallwagen um einen Mietwagen handeln – Bilder zeigen das an der Scheibe zerstörte schwarze Fahrzeug.

Der 26-jährige Autofahrer flüchtete zunächst, stellte sich jedoch kurze Zeit später, wie es von der Polizei hieß.

Am Donnerstagmorgen waren an der Unfallstelle gelbe und orangefarbene Markierungen vor und hinter einem Fußgängerübergang zu sehen – Hinterlassenschaften der Unfallermittler, die den Hergang rekonstruieren.

Tödlicher Unfall überschattet Fußballjubel: Fußgänger stirbt bei türkischem Autokorso in Berlin-Neukölln

© Miriam Rathje

Auf der Hermannstraße war nach dem EM-Erfolg am Abend ein großer Autokorso von Türkei-Fans unterwegs. Kurz vor dem Hermannplatz wurde nach Beobachtungen einer Tagesspiegel-Reporterin eine Person angefahren.

Tödlicher Unfall überschattet Fußballjubel: Fußgänger stirbt bei türkischem Autokorso in Berlin-Neukölln

© Miriam Rathje

Ein Sportwagen aus dem Korso hatte mit knatterndem Auspuff äußerst schnell in Richtung Hermannplatz beschleunigt, nachdem der Fahrer zuvor schon an der Ampel mit dem Gas gespielt hatte, was die Fußballfans ringsum und auf den Balkonen bejubelten.

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© Julius Geiler

Der Wagen bretterte schließlich los, als ein Mensch über die Straße direkt vor den Sportwagen rannte. Der Wagen kam mit quietschenden Reifen abrupt zum Stehen, der Korso dahinter stoppte ebenfalls.

Polizei und Feuerwehr rückten mit mehreren Einsatzwagen an. Die Straße war bis weit nach Mitternacht gesperrt. Polizisten suchten mit Taschenlampen die Straße ab, für die Spurensicherung wurde ein Schutzzelt aufgebaut.

Tödlicher Unfall überschattet Fußballjubel: Fußgänger stirbt bei türkischem Autokorso in Berlin-Neukölln

© Julius Geiler

Die Einsatzkräfte stellten auf allen Fahrspuren weiße, mobile Sichtschutzwände auf, um das Unfallopfer vor den Blicken schaulustiger Fußballfans und Partygänger abzuschirmen.

Zusammenstöße mit der Polizei

In Berlins City West ging am Mittwochabend nichts mehr – für Autos gab es kein Durchkommen. Doch bei der Jubelparty kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei, einzelne Personen wurden festgenommen.

Die meisten Fans feierten den Einzug der türkischen Nationalmannschaft ins Achtelfinale friedlich. Dennoch kam es zu Zwischenfällen. Per Lautsprecherdurchsage forderte die Polizei die Feiernden dazu auf, Stein- und Flaschenwürfe zu unterlassen.

Vereinzelt war zu beobachten, dass Flaschen in Richtung von Polizeibeamten geworfen wurden. Auch wurden Bengalos gezündet. Beamte setzen sich Schutzhelme auf.

Türkische Fans bemühten sich zum Teil, Konflikte zu schlichten und suchten das Gespräch mit Einsatzkräften.

Per Lautsprecherdurchsage sagte ein Beamter zu den Fans: „Geht friedlich nach Hause, freut Euch übers Achtelfinale und kommt dann wieder.“

Allerdings schlugen den Beamten aus einzelnen Gruppen immer wieder Parolen entgegen, etwa: „Ganz Berlin hasst die Polizei“. Sowie: „Free Free Palestine.“ (mit dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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