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Dialogwerkstatt Tempelhofer Feld: Große Mehrheit lehnt Randbebauung ab

Dialogwerkstatt Tempelhofer Feld: Große Mehrheit lehnt Randbebauung ab

© dpa/Monika Skolimowska

Update Dialogwerkstatt Tempelhofer Feld: Große Mehrheit lehnt Randbebauung ab

150 Bürger debattierten am Wochenende zur Zukunft des Feldes. Ihr Votum ist eindeutig: Wohnungen sollen dort nicht entstehen. Die Grünen fordern, den nun geplanten Ideenwettbewerb zu stoppen.

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Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Dialogwerkstatt zur Zukunft des Tempelhofer Feldes hat sich gegen eine Randbebauung des Feldes ausgesprochen. Stattdessen favorisierten die meisten eine Weiterentwicklung der verschiedenen Nutzungen wie etwa Kultur-, Bildungs- und Sportangebote. Von zehn sogenannten Entwicklungsperspektiven für das Feld, die von den Teilnehmern die meiste Unterstützung erhielten, sieht keine eine Randbebauung vor.

Für die von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung initiierte Dialogwerkstatt wurden im Vorfeld 275 Berlinerinnen und Berliner per Los ausgewählt. Im Koalitionsvertrag hatte die schwarz-rote Koalition 2023 beschlossen, „die Möglichkeiten einer behutsamen Randbebauung in begrenzten Teilen der Fläche auszuloten“. Bis zu 5000 Wohnungen könnten auf den Randflächen entstehen, hieß es zuletzt. Dafür müsste jedoch das Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes geändert werden. Dieses schließt eine Bebauung des stillgelegten Flughafens weitgehend aus. Das Gesetz wurde 2014 per Volksentscheid mit einer Zustimmung von 64,3 Prozent der Abstimmenden angenommen. Es kann vom Abgeordnetenhaus mit einfacher Mehrheit jederzeit geändert werden.

Am zweiten Workshop-Wochenende der Dialogwerkstatt nahmen rund 150 der 275 ausgelosten Berlinerinnen und Berliner teil. In fünf Kleingruppen sollten sie sogenannte Entwicklungsperspektiven für das Tempelhofer Feld erarbeiten. Die zwei von den Kleingruppen jeweils am höchsten gewichteten Entwicklungsperspektiven wurden am Ende im Gesamtplenum vorgestellt und von diesem nochmals gewichtet.

„Bewahrung der weltweit einzigartigen Perle im Herzen Berlins“

Keine der vorgestellten Perspektiven sprach sich für eine Randbebauung des Feldes mit Wohnungen aus. Sie unterschieden sich nur in Nuancen, je nachdem wie viel Bedeutung sie dem Feld für welche Nutzung beimaßen.

Die meisten Stimmen aus dem Gesamtplenum erhielt die Entwicklungsperspektive mit dem Titel „Bewahrung der weltweit einzigartigen Perle im Herzen Berlins“. Als zentral Punkte wurden genannt: „keine Bebauung“, „Förderung und Ausbau des Bestehenden“ sowie „THF für alle“. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung des Felds für den Naturschutz, den Klimaschutz und die Klimaanpassung.

Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei allen Teilnehmenden. Es gehe darum, „das Tempelhofer Feld noch besser nutzbar für die Stadt zu machen“. Die Ergebnisse würden nun aufbereitet und in den Ideenwettbewerb eingespeist. „Es geht nichts verloren an Meinungen“, sagte Gaebler. Der Ideenwettbewerb soll am 13. November starten und bis Mai 2025 laufen. Die Dialogwerkstatt soll sich am Ende mit den Ergebnissen des Ideenwettbewerbs noch einmal auseinandersetzen.

Einige Teilnehmer forderten, das Verfahren ganz zu stoppen, da klar sei, dass eine übergroße Mehrheit das Feld in seiner jetzigen Funktion behalten und lediglich punktuell ausbauen will. Auch der Grünen-Fraktionsvorsitzende Werner Graf ruft den Senat dazu auf, das Vorhaben, das insgesamt drei Millionen Euro kosten soll, zu stoppen. „Die Workshops haben nun, nach dem erfolgreichen Volksentscheid, erneut klargemacht: Finger weg vom Tempelhofer Feld“, sagte Graf dem Tagesspiegel. „Der Senat muss das jetzt respektieren. Vor dem Hintergrund des schwarz-roten Haushaltschaos und drohender sozialer Kürzungen sollte der Senat den Ideenwettbewerb beenden und soziale Träger unterstützen.“ Die schwarz-rote Koalition hatte angekündigt, vor einer möglichen Änderung des Gesetzes zum Erhalt des Tempelhofer Feldes alle Berlinerinnen und Berliner erneut zu befragen. Ob und wie dies rechtlich möglich ist, ist unklar.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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