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Ein gebrauchter Tag für Hertha BSC : Die Berliner unterliegen Fortuna Düsseldorf 0:2

Ein gebrauchter Tag für Hertha BSC : Die Berliner unterliegen Fortuna Düsseldorf 0:2

© imago/Matthias Koch/IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Update Ein gebrauchter Tag für Hertha BSC : Die Berliner unterliegen Fortuna Düsseldorf 0:2

Nach zuvor zwei Siegen nacheinander verliert Hertha BSC gegen den Tabellenführer Fortuna Düsseldorf. Die Schwäche bei gegnerischen Standards wird dem Team erneut zum Verhängnis.

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Cristian Fiél verzog das Gesicht vor Schmerzen, dann wandte er sich entrüstet ab. Fast so, als ahnte der Trainer von Hertha BSC bereits, was nun kommen würde.

Kurz vor dem eigenen Strafraum hatte Herthas Mittelfeldspieler Michael Cuisance seinen Gegenspieler zu Fall gebracht, es gab Freistoß für Fortuna Düsseldorf – und kurz darauf führten die Gäste aus dem Rheinland 1:0 im Berliner Olympiastadion.

Es war der Beginn eines gebrauchten Tages für Hertha BSC. Vor 50.135 Zuschauern unterlagen die Berliner am Sonntag dem Tabellenführer der Zweiten Liga aus Düsseldorf mit 0:2 (0:1). Damit ist es ihnen erneut nicht gelungen, drei Ligaspiele nacheinander zu gewinnen. Fünf Jahre ist es her, dass Hertha das zuletzt geschafft hat, damals noch in der Bundesliga und unter Trainer Ante Covic. „Wir sind ein bisschen down alle“, sagte Mittelfeldspieler Diego Demme.

Zu allem Überfluss droht den Berlinern auch noch ein langer Ausfall ihres Innenverteidigers Linus Gechter, der sich bereits in der ersten Halbzeit offenbar an der Schulter verletzt hatte. „Mein Gefühl ist, dass es länger dauern könnte“, sagte Cristian Fiél.

Grundsätzlich haben wir es nicht schlecht gemacht. Aber wir haben im letzten Drittel wenig Lösungen gehabt.

Herthas Mittelfeldspieler Diego Demme

In der Innenverteidigung ist Hertha ohnehin nicht allzu üppig besetzt. Auch John Anthony Brooks, gerade erst verpflichtet, fällt mehrere Wochen aus.

Trainer Fiél hatte gegen die Düsseldorfer dieselbe Startelf aufgeboten wie vor zwei Wochen beim Auswärtssieg in Kaiserslautern. Und die Mannschaft begann auch so, als wollte sie ihre Erfolgsserie mit aller Macht fortsetzen. In der Anfangsphase ließ Hertha die Düsseldorfer kaum zum Atmen kommen, so dominant trat die Heimmannschaft auf.

Ein gebrauchter Tag für Hertha BSC : Die Berliner unterliegen Fortuna Düsseldorf 0:2

Herthas Verteidiger Linus Gechter musste schon in der ersten Halbzeit ausgewechselt werden.

© imago/Jan Huebner/IMAGO/Daniel Lakomski/Jan Huebner

Bei aller Überlegenheit und einem deutlichen Plus an Ballbesitz: Richtig gefährlich wurden die Berliner der besten Defensive der Liga (nur ein Gegentor in zuvor vier Spielen) in den ersten Minuten allerdings nicht. „Grundsätzlich haben wir es nicht schlecht gemacht“, sagte Demme. „Aber wir haben im letzten Drittel wenig Lösungen gehabt.“

Luca Schuler, Herthas Mittelstürmer, hing vor der Pause mehr oder weniger in der Luft. Der Strafraum der Düsseldorfer war für die Berliner fast so etwas wie eine verbotene Zone: Betreten nicht gestattet. „Wir haben sehr diszipliniert, sehr geradlinig, sehr strukturiert verteidigt“, sagte Fortunas Trainer Daniel Thioune. „Aktuell ist es schwierig, gegen uns eine Chance herauszuspielen.“

Nach vorne hielt sich Thiounes Mannschaft dezent zurück. Bis zur 13. Minute, als Cuisance kurz vor dem eigenen Strafraum klären wollte, den Ball allerdings verfehlte und den Düsseldorfern ein Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen wurde. Isak Bergmann Johannesson trat den Ball in die Mitte, aus dem Rückraum kam Dawid Kownacki angerauscht, der unbedrängt zum 1:0 traf.

Für den polnischen Mittelstürmer, der kurz vor Ende der Transferphase auf Leihbasis von Werder Bremen nach Düsseldorf zurückgekehrt war, war es der erste Saisontreffer. Für Hertha hingegen war es nicht das erste Mal, dass die Defensive bei gegnerischen Standards schlecht aussah. Es war bereits das dritte Gegentor, dass die Berliner in dieser Saison im Anschluss an eine Ecke hinnehmen mussten. „Das alte Problem“, sagte Demme.

Auch in der Folge lief es für Hertha alles andere als glücklich. Bereits nach einer halben Stunde musste Fiél den ersten Wechsel vornehmen. Linus Gechter war im Kopfballduell von seinem Kollegen Deyovaisio Zeefuik abgeräumt worden und so unglücklich auf dem Rasen gelandet, dass er nicht weiterspielen konnte. „Das sah echt übel aus“, sagte Gechters Kollege Demme.

Herthas Innenverteidiger wurde minutenlang auf dem Platz behandelt, ehe er mit einer Trage abtransportiert wurde. Auf den Rängen war es beklemmend still. „Wir wünschen, dass es nicht so schlimm ist, wie es gerade aussieht“, sagte Stadionsprecher Fabian von Wachsmann.

Hertha steckte zumindest nicht auf

Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurden die Berliner auch offensiv gefährlicher. Der wieder einmal starke Ibrahim Maza tanzte zunächst seinen Gegenspieler aus und spielte dann einen perfekten Pass in den Lauf von Derry Scherhant. Doch Herthas Linksaußen scheiterte am Düsseldorfer Torhüter Florian Kastenmeier, der unmittelbar vor der Pause auch bei einem gefährlichen Freistoß von Jonjoe Kenny zur Stelle war.

Die zweite Hälfte begann turbulent, allerdings zunächst vor dem Berliner Tor. Und wieder nach einer Ecke. Herthas Innenverteidiger Marton Dardai fälschte einen Schuss des Düsseldorfers Tim Rossmann ab, Torhüter Tjark Ernst war bereits unterwegs in die falsche Ecke, doch Dardai konnte gerade noch eingreifen, bevor der Ball über die Linie trudelte.

Danach aber baute Hertha mehr Druck auf und setzte sich nun wieder verstärkt in der Hälfte der Düsseldorfer fest. Schuler, in der ersten Halbzeit nur zwölfmal am Ball, hatte die erste gute Chance für sein Team. Nach einer Balleroberung und einem guten Pass in die Tiefe von Michal Karbownik behauptete sich Schuler gegen zwei Düsseldorfer, scheiterte aber an Kastenmeier.

Nach einer knappen Stunde brachte Fiél Flügelstürmer Jon Dagur Thorsteinsson und Kevin Sessa. Der Mittelfelfdspieler feierte sein Debüt für Hertha, nachdem er sich in der Vorbereitung am Knie verletzt hatte. Der erhoffte Effekt durch die Wechsel aber stellte sich nicht ein – weil Hertha kurz darauf das 0:2 kassierte.

Auch dieser Treffer fiel – wie sonst? – im Anschluss an einen Standard. Nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld verlor Kapitän Toni Leistner, der für Gechter eingewechselt worden war, das Kopfballduell, Jonjoe Kenny klärte nicht energisch genug und genau vor die Füße des eben erst eingewechselten Jona Niemic, der wie sein Kollege Kownacki erstmals in dieser Saison traf.

Hertha steckte nicht auf. Thorsteinsson scheiterte an Fortunas Torhüter Kastenmeier, und Maza traf gleich darauf den Pfosten. Offenbar aber sollte es an diesem Nachmittag nicht sein. „Heute lief’s irgendwie gegen uns“, sagte Cristian Fiél.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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