© Paula Winkler
Mit ihrem zweiten Buch versucht die Berliner Schriftstellerin, den Genozid an den Jesiden umfassend zu ergründen: historisch, als Reisereportage und in Form von Gerichtsprotokollen.
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Warum Ronya Othmann ihr neues Buch „Vierundsiebzig“ als Roman bezeichnet, klärt sie gleich zu Beginn: „Jedes Schreiben ist für mich fiktiv. Ob ich über mich schreibe, meinen Vater, meine Großmutter oder eine Figur, der ich einen Namen gebe und eine Geschichte.“ Man wird im Verlauf der Lektüre des Öfteren über diese Gattungsbezeichnung stolpern. Denn „Vierundsiebzig“ ist alles andere als fiktiv, auch formal ist es viel mehr eine Mischung aus Reiseberichten, Protokollen, Erinnerungssplittern und historischen Passagen. Doch wie soll man von einem Genozid erzählen? Von unvorstellbarer Grausamkeit?
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de
Ich finde es sehr mutig von Ronya Othmann, sich an ein so sensibles Thema wie den Genozid an den Jesiden heranzuwagen. Ihre Herangehensweise, das Geschehene durch verschiedene Schreibformen zu beleuchten, macht das Buch sicherlich zu einer bereichernden Lektüre.