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Eishockey-Weltmeister Tschechien: Ein Land feiert sich
Tschechien gewinnt das Heim-Turnier verdient. Auch wenn ein Weltmeister Schweiz der Sportart wohl mehr genützt hätte, war es ein Turnier der Superlative.
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Am Ende war es so, wie von der Eishockeygöttin inszeniert. Die Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien endete mit dem Titel für Tschechien. Was für weniger Interessierte an der Sportart wie eine gewohnte Prozedur aussah, war alles andere als das. Die einst große Eishockeynation Tschechien hatte in den jüngsten zehn Jahren gerade einmal Bronze gewonnen. Der 2:0-Erfolg gegen die Schweiz war ihr erster WM-Gewinn seit dem Turnier 2010, damals hatte Tschechien die Finnen in Hannover bezwungen.
Der Erfolg passt zu einem Land, dass die Sportart zelebriert. Mit 797.727 Besuchern gab es einen neuen Zuschauerrekord für ein WM-Turnier und das, obwohl der Weltverband für die K.o.-Spiele in Prag und Ostrava astronomische Ticketpreise abrief. Aber in der Vorrunde war immer was los, selbst wenn Kasachstan auf Deutschland traf. Die WM war in den Straßen auf Werbeplakaten omnipräsent, die Fernseher liefen überall heiß. Allein beim Halbfinalspiel Tschechien gegen die USA gab es einen Marktanteil von 81 Prozent für die TV-Übertragung.
So schön der Titel für Tschechiens Superstar David Pastrnak, der natürlich ausgerechnet sein erstes Turniertor im Finale auch schoss, auch ist, für die Szene an sich ist es schon tragisch, dass die Schweizer wieder in einem WM-Finale gescheitert sind. Zum dritten Mal bereits seit 2013.
Sicher, sie hatten sich knapp gegen Deutschland und Kanada in den K.o.-Spielen zuvor durchgesetzt, aber ein Weltmeister, der noch nie Weltmeister war, hätte das Eishockey bereichert. Da aber ergeht es den Schweizern nun wie den Deutschen, die auch schon zwei Finalniederlagen (Olympia 2018 und WM 2023) auf dem Konto haben. Der letzte Schritt ist eben dann doch der Schwerste.
Und dass die Schweizer, diesmal angetreten mit all ihren Topstars aus der NHL, im kommenden Jahr bei der WM in Dänemark und Schweden wieder in diese finale Position kommen, davon ist nicht unbedingt auszugehen. Jede Weltmeisterschaft ist ein neues Würfelspiel, da kommt es auf die Zusammenstellung des Kaders und auf die Dynamik an, die ein Team dann im Laufe des Turniers entwickeln kann. Den Tschechen ist beides diesmal am besten gelungen. Sie haben nicht ein einziges Spiel nach 60 Minuten verloren und den Titel am Ende verdient gewonnen.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de