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Entdecker des „Gottesteilchens“: Britischer Physik-Nobelpreisträger Peter Higgs ist gestorben

Entdecker des „Gottesteilchens“: Britischer Physik-Nobelpreisträger Peter Higgs ist gestorben

© dpa/David Cheskin

Entdecker des „Gottesteilchens“: Britischer Physik-Nobelpreisträger Peter Higgs ist gestorben

Fast 50 Jahre nach seiner Vorhersage des Higgs-Teilchens bekam er den Physik-Nobelpreis. Sein Erfolg stieg dem Forscher nie zu Kopf, Higgs mied das Rampenlicht. Nun ist er gestorben.

Der britische Physik-Nobelpreisträger Peter Higgs ist tot. Der 94-Jährige starb am Montag in seinem Zuhause, wie die schottische Universität Edinburgh am Dienstag mitteilte. An der Hochschule hatte er den Großteil seiner Karriere verbracht.

Mit seiner Theorie zur Masse von Elementarteilchen wurde der Engländer weltberühmt. Die Entdeckung des Higgs-Bosons – auch „Gottesteilchen“ genannt – am Forschungszentrum Cern in der Schweiz katapultierte den Theoretiker in die Hall of Fame der Physik.

Peter Higgs: „Ein bemerkenswerter Mensch“

Gemeinsam mit dem Belgier François Englert wurde Higgs 2013 für die Vorhersage des Masse-Teilchens mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

„Peter Higgs war ein bemerkenswerter Mensch – ein wirklich begabter Wissenschaftler, dessen Vision und Vorstellungskraft unser Wissen über die Welt, die uns umgibt, bereichert haben“, sagte der Vizekanzler der Universität Edinburgh, Peter Mathieson. „Seine Pionierarbeit hat Tausende von Wissenschaftlern motiviert, und sein Vermächtnis wird noch viele weitere Generationen inspirieren.“

Entdecker des „Gottesteilchens“: Britischer Physik-Nobelpreisträger Peter Higgs ist gestorben

Peter Higgs (r.) und François Englert erhielten gemeinsam den Physik-Nobelpreis.

© AFP / FABRICE COFFRINI

Higgs scheute sich vor der Öffentlichkeit

Obwohl die beiden theoretischen Physiker Mitte der 1960er Jahre etwa zeitgleich auf die Masse-Theorie gekommen waren, setzte sich Higgs als Namensgeber durch und nicht Englert – was dem öffentlichkeitsscheuen und bescheidenen Physiker eher unangenehm war.

Er war der Ansicht, dass er mehr Ruhm bekomme, als ihm zustand. Die Entwicklung der These und die Entdeckung der Teilchen sei eine Gruppenleistung gewesen.

Ich bekomme den Preis für etwas, für das ich 1964 zwei oder drei Wochen gebraucht habe. Das war nur ein sehr kleiner Teil meines Lebens.

Peter Higgs

„Ich dachte nicht, dass es Zeit meines Lebens noch passiert“, sagte Higgs dem Fachblatt „New Scientist“ mit Blick auf die Bestätigung seiner Theorie. Die Lage habe sich aber geändert, als die großen Teilchenbeschleuniger gebaut wurden. Den Namen „Gottesteilchen“ für seine Entdeckung lehnte der Atheist ab.

Higgs: Als Kind Asthmatiker, als Erwachsener politisch interessiert

Higgs wurde am 29. Mai 1929 in Newcastle upon Tyne im Nordosten Englands als Sohn eines Toningenieurs geboren. Als Kind litt er unter Asthma und wurde anfangs von seiner Mutter unterrichtet.

Bis zu seinem Tod stand der Wissenschaftler bei Kollegen und Medien hoch im Kurs. Mit der Zeit gab Higgs immer seltener Interviews, beschäftigte sich lieber mit Musik, Filmen und Büchern und vor allem mit seiner Familie, wie eine Sprecherin der Uni Edinburgh einmal sagte.

Entdecker des „Gottesteilchens“: Britischer Physik-Nobelpreisträger Peter Higgs ist gestorben

Peter Higgs scheute sich vor der Öffentlichkeit.

© AFP/MIGUEL RIOPA

Die Liste der wissenschaftlichen Preise und Ehrentitel, mit denen der Forscher ausgezeichnet wurde, ist lang. Die Ernennung zum „Sir“ lehnte er jedoch 1999 dankend ab. Es sei zu früh dafür gewesen, sagte er später der BBC – und sowieso wolle er einen solchen Titel nicht.

Auch sonst war er ein kritischer Geist: So blieb Higgs aus Protest gegen die Palästinenser-Politik Israels der Verleihung des renommierten Wolf-Preises in Jerusalem fern. Er unterstützte die Anti-Atomwaffen-Bewegung – aber als diese sich auch gegen die zivile Nutzung der Atomkraft richtete, war Schluss damit. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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