Bei der Ukraine-Konferenz in Berlin fielen viele S-Bahnen aus Foto: picture alliance / dts-Agentur
Von Jan Schilde
Gibt es in Berlin einen Staatsbesuch mit höchster Sicherheitsstufe, steht der S-Bahn-Verkehr Kopf – also mehr als üblich. Zuletzt konnten wir in der vergangenen Woche beim Besuch des ukrainischen Präsidenten das geplante Chaos erleben.
Auf nicht weniger als 15 Linien dünnte die S-Bahn die Fahrpläne erheblich aus. Aus Fahrgastsicht oft schwer nachvollziehbar.
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Nehmen wir die S1: Hier wurden die Verstärkerzüge ab Zehlendorf stadteinwärts (sorgen für 5-Minuten-Takt im Berufsverkehr) eingestellt. Zusätzlich und unangekündigt verkehrten die Züge ab Friedenau nur im 20-Minuten-Takt. Folge: völlig überfüllte Bahnen.
Ich erwischte eine, die durchfuhr. Doch am Bahnhof Friedenau war zunächst einmal warten angesagt. Dann ging es im Langsam-Modus weiter. Obwohl in Schöneberg viele Menschen in die Ringbahn (nur 10-Minutentakt) um-, also ausstiegen, kamen nicht alle Fahrgäste in den Zug.
Langsam ging die Fahrt weiter, die Stimmung war am Kippen. Wie auf der S1 lief es in der gesamten Stadt, die Linie S26 (Blankenburg – Teltow) entfiel sogar ganz. Die Information der S-Bahn beschränkte sich auf: „Staatsbesuch“. Allgemeines Unverständnis bei den Kunden.
Meine Horror-Bahnfahrt mit 227 Minuten Verspätung
Auf B.Z.-Anfrage begründet das Unternehmen: „Wir bekommen vorab keine Informationen, wann Sicherheitsbehörden Sperrungen anordnen“, so Sprecher Marian Günther. „Unsere Mitarbeitenden müssen in kürzester Zeit darauf reagieren, das ist mit einem normalen Fahrplan nicht möglich.“
Dennoch drängt sich der Verdacht auf, dass die S-Bahn trotz gegenteiliger Beteuerungen („Das können wir ausschließen“) solche Situationen ausnutzt, um den Personalmangel etwas auszugleichen. Denn die betroffenen Verstärkerzüge oder die S26 sind aus jenem Grund regelmäßig von Einschränkungen betroffen.
Eine Quelle: www.bz-berlin.de