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„Mein Löwe, mein Bär“: Deyovaisio Zeefuik grätscht sich in die Hertha-Herzen

„Mein Löwe, mein Bär“: Deyovaisio Zeefuik grätscht sich in die Hertha-Herzen

© picture alliance / Foto Huebner

„Mein Löwe, mein Bär“: Deyovaisio Zeefuik grätscht sich in die Hertha-Herzen

Deyovaisio Zeefuiks Kapitel war in Berlin schon beendet. Doch unter Pal Dardai fand der Niederländer wieder zu seiner Stärke. Nun ist er Fan-Liebling – und auch Teil der neuen Hertha-Startelf?

Von Nico Schmook

Als am vergangenen Samstag Davie Selke in der 84. Minute zum Konter ansetzte, stieg der Puls bei vielen Hertha-Fans womöglich rasant an. Der Stürmer des Hamburger SV rannnte in Richtung Tor von Hertha BSC.

Doch so schnell wie der Puls der Hertha-Fans stieg, so schnell rauschte auch Deyovaisio Zeefuik auf einmal von hinten an. Der Niederländer sprintete im Stile eines 100-Meter-Läufers über das halbe Spielfeld hinterher, rempelte rustikal Selke um, stoppte so den Konter und bekam lächelnd sowohl die Gelbe Karte als auch den Applaus seiner Mitspieler.

Die Szene im Hamburger Volksparkstadion war eine für den niederländischen Verteidiger bezeichnende. Denn die Kernelemente des 26-Jährigen sind sein Einsatz und seine Leidenschaft. Kein Ball gibt Zeefuik verloren, mit seiner Mentalität reißt er ein ums andere Mal seine Teamkollegen mit. Eine Leidenschaft, mit der sich Zeefuik in den letzten Monaten in die Herzen der Hertha-Fans spielen konnte.

Berlin-Kapitel war fast vorbei

Dabei schien das Berlin-Kapitel des Niederländers schon geschlossen. Nachdem er im Sommer 2020 – noch unter Zeiten von Ex-Manager Michael Preetz – für vier Millionen Euro zu Hertha gekommen war, zeigte Zeefuik fußballerische Unzulänglichkeiten gepaart mit einer übermotivierten Einstellung. Seinem hoch dotierten Vertrag wurde er nicht gerecht. Es folgten zwei Leihstationen in Englands zweiter und Italiens erster Liga, und Zeefuiks Verhältnis zu Hertha schien nur noch eines auf Zeit zu sein – bis Pal Dardai kam.

Der Ungar erkannte in der vergangenen Saison den Wert des gelernten Rechtsverteidigers und machte ihn zum Allrounder. Mal spielte er auf seiner ursprünglichen Position, mal auf der linken Abwehrseite, mal als Sechser. Zeefuik warf jedes Mal alles auf den Platz und überzeugte mit soliden Auftritten. „Er kämpft auf jeder Position wie ein Löwe, aber ich muss ihn ab und an bremsen“, urteilte Ex-Trainer Dardai nicht selten über den 26-Jährigen.

Zeefuik als „Löwe“

Ein Satz, der ein Nebeneffekt haben sollte. Denn fortan wurde der Niederländer, der sich zum Berliner Publikums-Liebling grätschte, von den Fans als „Löwe“ bezeichnet. Auch jeder Social-Media-Post von Hertha, in dem es um den Niederländer geht, ist seitdem gesäumt von „Löwen-Emojis“. Eigentlich sollte Zeefuik verkauft werden, um den Etat zu entlasten, aber dank seiner Leistungen und den Forderungen der Fans honorierte Hertha ihn an diesem Tag doch noch mit einer Vertragsverlängerung.

Nach dem HSV-Spiel, in dem der Niederländer zum versteckten Matchwinner mutierte, hat Zeefuiks Spitzname von den Hertha-Fans noch einmal eine Steigerung bekommen. An Anlehnung an ein Internet-Meme wird er nun „Mein Löwe, mein Bär“ gerufen. Damit soll neben der kämpferischen Seite, auch die liebevolle Seite des Publikums-Lieblings gewürdigt werden.

Hertha erwartet „mentale Herausforderung“

Für das anstehende DFB-Pokalspiel bei Drittligist Hansa Rostock (Sonntag, 15:30 Uhr) wird aber vor allem wieder die kämpferische Seite des Niederländers wichtig sein. Denn die Berliner, so Hertha-Trainer Cristian Fiél, erwartet eine „große mentale Herausforderung“. Eine „sehr gute, sehr aufgeheizte Stimmung“ werde es im Ostseestadion geben. Mit Gesprächen wolle Fiél die Mannschaft darauf einstimmen. „Du musst im Kopf darauf vorbereitet sein, was da um halb vier passiert“, stellte der Deutsch-Spanier klar.

Der Zweitliga-Absteiger aus Rostock startete mit nur einem Punkt aus zwei Spielen ähnlich ernüchternd wie die Berliner in die Drittliga-Saison. Dennoch ist das Team um Trainer Bernd Hollerbach kein einfaches Los für die Berliner. „Es ist ein schwerer Gegner, aber wenn du in die nächste Runde willst, musst du da hinfahren und gewinnen“, sagte Fiél. Mit einem Löwen im Team soll das gelingen.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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