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Update Mitten in Wolfsgruß-Debatte: Erdogan soll kurz vor dem EM-Viertelfinale der Türkei in Berlin ankommen
Am Abend trifft die Türkei bei der EM auf die Niederlande – der türkische Präsident will sich die Partie im Olympiastadion anschauen. Die Partie besitzt besondere Brisanz.
Kurzbesuch in Deutschland: Inmitten des Wolfsgruß-Eklats reist der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zum EM-Viertelfinalspiel der Türkei gegen die Niederlande nach Berlin. Der Präsident werde kurz vor dem Fußball-Spiel ankommen und noch am selben Abend wieder abreisen, sagte das Büro Erdogans der Deutschen Presse-Agentur. Bisher seien keine weiteren Termine in Deutschland geplant.
Nach Informationen des Tagesspiegels aus Sicherheitskreisen sollte Erdogan um 17.30 Uhr am Flughafen BER landen.
Erdogan hat sich noch nicht zur Zwei-Spiele-Sperre des türkischen Nationalspielers Merih Demiral durch die Europäische Fußball-Union geäußert. Demiral hatte im Viertelfinalspiel gegen Österreich den Wolfsgruß gezeigt. Der türkische Präsident hatte aber die Kritik an der Geste abgetan, der Spieler habe damit nur sein „Begeisterung“ ausgedrückt.
Zeigen Fans der Türkei in Berlin den Wolfsgruß?
In der Türkei hatte die Entscheidung der Uefa, Demiral zu sperren, teilweise Empörung ausgelöst. Als „Skandal“ bezeichnete der türkische Sender TRT die Entscheidung, der Präsident des Fußballverbands, Mehhmet Büyükeksi, nannte sie „inakzeptabel, illegal und politisch“. Türkische Fußball-Ultras riefen die Fans auf, im Berliner Olympiastadion den Wolfsgruß zu zeigen. Mit Spannung wird erwartet, wie sich Erdogan dazu verhalten wird.
Die Torjubel-Affäre hatte zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Berlin und Ankara geführt. Am Mittwoch hatte die türkische Regierung den deutschen Botschafter in Ankara einbestellt, nachdem die Bundesregierung Kritik an Demirals Wolfsgruß-Geste geäußert hatte. Das Auswärtige Amt bestellte darauf am Donnerstag seinerseits den türkischen Botschafter in Deutschland ein.
Beim Wolfsgruß repräsentieren Zeige- und kleiner Finger die Ohren, die restlichen das Maul. Dieser sogenannte Wolfsgruß ist das Erkennungszeichen der vom deutschen Verfassungsschutz beobachteten, rechtsextremistischen türkischen „Ülkücü“-Bewegung, auch bezeichnet als Graue Wölfe. In der Türkei wird er etwa von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt, die Partner der Regierung unter Erdogan ist.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte die türkischen Fans zum Verzicht auf den Wolfsgruß auf. „Politik hat keinen Platz auf dem Spielfeld“, erklärte der GdP-Bundesvorsitzende, Jochen Kopelke, am Samstag. Dies gelte erst recht, „wenn in ihrem Zentrum menschenverachtende Symbolik zum Ausdruck gebracht wird.“
Es sei es dringend notwendig zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen diese Geste verboten werden könne, forderte Kopelke. Auch müssten aufgebrachte türkische Fans Maß finden. „Es handelt sich um ein Hochrisiko-Spiel. Das stellt unsere Kolleginnen und Kollegen vor besondere polizeiliche Herausforderungen.“ (dpa, AFP, epd)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de