© dpa/Christin Klose
Jahrelang ging man davon aus, dass allergiegefährdete Kinder Erdnussprodukte meiden sollten. Jetzt zeigt eine Studie das Gegenteil: Eine frühe Gewöhnung kann vor einer Allergie schützen – und zwar langfristig.
Von Walter Willems, dpa
Die Resultate dieser Langzeitstudie stellen frühere Empfehlungen zum Umgang mit Allergien auf den Kopf: Frühzeitiger Kontakt zu Erdnussprotein schon im ersten Lebensjahr senkt das Risiko für eine Erdnussallergie deutlich – und zwar bis mindestens ins Jugendalter.
Kinder, die bereits sehr zeitig mit dem Lebensmittel in Kontakt kommen, haben demnach langfristig ein um mehr als 70 Prozent geringeres Risiko, diese Allergie zu entwickeln, als Kinder, die solche Produkte nicht erhalten. Das berichtet ein Forschungsteam aus Großbritannien und den USA im Fachmagazin „NEJM Evidence“.
„Die Datenlage ist eindeutig“, betont Studienleiter Gideon Lack vom King’s College London. „Eine frühe Einführung von Erdnuss in der Kindheit führt zu einer Langzeittoleranz und schützt Kinder bis ins Jugendalter vor einer Allergie.“ Die Praxis könnte demnach jedes Jahr weltweit mehr als 100.000 Fälle von Erdnussallergien verhindern.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de