Iris Spranger (SPD), Senatorin für Inneres und Sport, spricht im Abgeordnetenhaus Foto: Hannes P Albert/dpa
Von Stefan Peter
Wenn es gerecht und mit Logik zugehen würde, wäre Iris Spranger seit über einem Jahr keine Innensenatorin mehr, sondern in der politischen Versenkung verschwunden.
Kaum ein anderes Mitglied des letzten Senats hat einen solch großen Anteil daran, dass die SPD bei der Wiederholungswahl derart abschmierte. Sprangers Nicht-Begreifen-Wollen und Kleinreden, was in der Silvesternacht 2022/23 in Berlin passierte, trieb treue SPD-Wähler massenhaft zur CDU.
Besser ist es nicht geworden – Spranger wirkt noch immer ahnungslos und überfordert. Das sagen selbst ihre eigenen Genossen. Wann auch immer sie im Abgeordnetenhaus spontan auf Fragen antworten muss, kommen Bandwurmsätze und peinliche Versprecher. Vor anderthalb Wochen hielt sie Afghanistan und Syrien für sichere Herkunftsländer – das würden noch nicht mal die größten Abschiebe-Befürworter behaupten. Später musste ihre Behörde aufgeregt zurückrudern.
Spricht man CDU-Politiker auf Spranger an, grinsen die schon bei der Erwähnung ihres Namens. Öffentliche Kritik an der Personalpolitik des Koalitionspartners gibt es nicht: „Immerhin ist sie nahezu auf CDU-Linie.“
Das neue Tacheles-Quartier ist peinlich
Spranger kann freundlich sein, lacht viel und versucht, stets staatstragend zu wirken. Sie lässt fast immer die Formulierung „Hohes Haus“ einfließen, wenn sie im Parlament spricht. Ihr absolutes Lieblingswort aber: Ich. Alles dreht sich in ihren Reden stets um sie. Ich habe, ich plane, ich werde.
Spranger bemerkt auch nicht, wenn sie auf einer Pressekonferenz mit anderen Senats-Kollegen 20 Minuten lang ununterbrochen spricht und selbst der Regierende Bürgermeister schon genervt schaut.
Wenn es aber um den Wunsch von Polizisten geht, Ihren Streifenwagen zur EM mit der Deutschland-Fahne schmücken zu können, fallen Spranger nur zwei öde Sätze als ablehnende Begründung ein.
Eine Quelle: www.bz-berlin.de