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Teure Konzertkarten: US-Justizministerium will Verbindung von Ticketmaster und Live Nation beenden

Teure Konzertkarten: US-Justizministerium will Verbindung von Ticketmaster und Live Nation beenden

© AFP/ANDRE DIAS NOBRE

Teure Konzertkarten: US-Justizministerium will Verbindung von Ticketmaster und Live Nation beenden

Weil es sich um ein illegales Monopol handele, soll das Unternehmen zerschlagen werden. Die entsprechende Klage ist ein richtiger Schritt – und eine geschickte Wahlkampf-Aktion.

Eine Kolumne von

Taylor Swift war stinksauer: Als der Kartenvorverkauf für ihre erste Tour seit fünf Jahren starten sollte, brachen die Server des Anbieters Ticketmaster zusammen. Dieser hatte eine Art Vor-Vorverkauf für registrierte Fans angeboten. Eine weitere absurde Strategie in einem Markt, der derzeit völlig überhitzt ist und immer höhere Eintrittspreise für Popkonzerte zur Folge hat.

Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache – nicht zuletzt durch das Aufsehen, das das Chaos beim Swift-Vorverkauf im November 2022 auch bei der Politik erregt hat: Das US-Justizministerium reichte Klage gegen den Konzertveranstalter Live Nation Entertainment ein, dem Ticketmaster gehört.

30Bundesstaaten schlossen sich der Klage gegen Live Nation an.

Der Vorwurf lautet, dass das Unternehmen, das auch in Deutschland Konzerte von Stars wie Adele oder Justin Timberlake organisiert, ein illegales Monopol besitzt. In der Klageschrift heißt es unter anderem, Live Nation sichere sich mit wettbewerbswidrigem Vorgehen die Kontrolle über die US-Branche und verlange überhöhte Gebühren.

Live Nation, das mehr als die Hälfte der Konzertarenen in den USA kontrolliert und über 400 Musiker*innen managt, ersticke den Wettbewerb unter anderem durch Drohungen und Deals mit potenziellen Rivalen, so Generalstaatsanwalt Merrick Garland. Es sei an der Zeit, diese Stellung zu zerschlagen. Der Klage gegen Live Nation schlossen sich 30 Bundesstaaten an.

Emotionales Thema

Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück und zeigte sich in einem Statement zuversichtlich, dass die Klage scheitern wird. Doch da sollte sich Live Nation lieber nicht zu sicher sein, zumal eine Jury entscheiden wird und das Thema sehr emotionalisiert ist – den Frust, kein Ticket mehr für die Lieblingssängerin,- oder -band bekommen zu haben, kennen viele aus eigener Erfahrung.

Natürlich ist es zu begrüßen, dass die US-Regierung sich hier einschaltet. Allerdings drängt sich auch der Eindruck auf, dass es sich dabei zumindest teilweise um eine Wahlkampf-Aktion handelt.

Denn es ist schon sehr lange bekannt, dass der Kauf von Ticketmaster durch Live Nation 2010 problematisch war. Das Justizministerium hatte ihm nur unter Auflagen zugestimmt. Aber selbst als Verstöße dagegen bekannt wurden, verlängerte es die Genehmigung.

Normalerweise tendieren Regierungen dazu, Großkonzerne zu schützen. Dass sich Biden und Co. gerade gegen diesen Trend stellen, könnte ihnen vor allem bei jungen Wähler*innen Stimmen einbringen.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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