Nachrichten, Lokalnachrichten und Meldungen aus Berlin und Brandenburg, Polizeimeldungen und offizielle Pressemeldungen der Landespressestelle des Landes Berlin.

Traumtor von Arda Güler : Die Türkei bezwingt Georgien in packendem Offensivspektakel 3:1

Traumtor von Arda Güler : Die Türkei bezwingt Georgien in packendem Offensivspektakel 3:1

© dpa/Julian Stratenschulte

Traumtor von Arda Güler : Die Türkei bezwingt Georgien in packendem Offensivspektakel 3:1

Auf den Rängen brodelte es, auf dem Rasen ging es spektakulär zu. Die Türkei und Georgien liefern sich ein prickelndes Duell, in dem sich der Außenseiter knapp geschlagen geben muss.

Von

Ziemlich genau zur Mitte der ersten Halbzeit griff die Ekstase vollständig um sich. Der Wahnsinn erreichte einen neuen Aggregatzustand. Erst auf der einen Seite, dann auf der anderen. Das Westfalenstadion in Dortmund ist stimmungsmäßig einiges gewohnt, und doch muss das EM-Vorrundenspiel zwischen der Türkei und Georgien selbst mit legendären Spielen der heimischen Borussia keinen Vergleich scheuen.

Knapp 25 Minuten waren vorüber, als die Türken in Führung gingen; knapp 27, als sie scheinbar komfortabel auf 2:0 erhöhten. Doch der Treffer zählte nicht. Stattdessen glich Georgien nur fünf Minuten später mit dem ersten Turniertor seiner Fußballgeschichte zum 1:1 aus – und wäre mit dem nächsten Angriff beinahe 2:1 in Führung gegangen. Der Wahnsinn schlug Purzelbäume.

Am Ende waren es dann doch, wie allgemein erwartet, die Türken, die gegen den EM-Neuling das bessere Ende für sich hatten. Dank Toren von Arda Güler Mitte der zweiten Hälfte und Kerem Aktürkoglu in der Nachspielzeit entschied die Mannschaft des italienischen Trainers Vincenzo Montella, der am Spieltag seinen 50. Geburtstag feierte, das spektakuläre Aufeinandertreffen mit 3:1 (1:1) für sich.

In Sachen Stimmung setzte das Spiel im Westfalenstadion am frühen Dienstagabend Maßstäbe bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Dortmund war weitgehend rot. Rot wie die türkische Flagge. „Ich würde sagen, wir sind der zweite Gastgeber der EM“, sagte Kaan Ayhan, defensiver Mittelfeldspieler der Türken.

Bereits zwei Stunden vor dem Spiel, als das Stadion erst spärlich gefüllt war, sangen die türkischen Fans ihre Lieder – schon da klang es gewaltig laut. Die Durchsagen des Stadionsprechers waren bereits vor dem Anpfiff kaum zu verstehen.

Kaan Ayhan traf den Pfosten

Verglichen mit der Aufregung auf den Rängen begann das Spiel selbst fast verhalten. Die Türken suchten geduldig nach einer Lücke in der massiven Verteidigung der Georgier. Nach zwei Kopfballgelegenheiten im Anschluss an die ersten beiden Ecken war es der defensive Mittelfeldspieler Kaan Ayhan, der die rot gewandete Südtribüne erstmals richtig in Wallung versetzte. Sein Schuss aus 21 Metern landete am Innenpfosten und spazierte dann ein wenig unentschlossen die Torlinie entlang.

Traumtor von Arda Güler : Die Türkei bezwingt Georgien in packendem Offensivspektakel 3:1

Georges Mikautadze (vorne) erzielte den ersten EM-Treffer für Georgien. Trotzdem reichte es am Ende nicht.

© imago/kolbert-press/IMAGO/kolbert-press/Marc Niemeyer

Ayhan packte sich an den Kopf. Ein Tor in Dortmund hätte ihm vermutlich doppelt gut gefallen. Ayhan ist im nicht weit entfernten Gelsenkirchen geboren und hat früher für Schalke 04 gespielt, den Erzrivalen des BVB.

Die Führung der Türken resultierte ebenfalls aus einem Distanzschuss. Rechtsverteidiger Mert Müldür traf von der Strafraumgrenze volley in den Winkel. Kurz darauf schien die Sache so gut wie gelaufen, als Kenan Yildiz den Ball zum vermeintlichen 2:0 über die Linie drückte. Doch der Treffer zählte nicht, weil sich der frühere Jugendspieler des FC Bayern München eine Fußspitze im Abseits befunden hatte.

Die Georgier ließen sich von der unwiderstehlichen Drangphase der Türken nicht beirren. Oder, wie es Willy Sagnol, seit Februar 2021 Nationaltrainer, in einem Interview mit der französischen Sportzeitung „L’Équipe“ gesagt hatte: „Wir sind der kleine Däumling, aber wir verhalten uns nicht so.“

Der Däumling blieb aufsässig und erzielte in der 32. Minute durch Georges Mikautadze aus kurzer Distanz den ersten EM-Treffer der georgischen Fußball-Geschichte. Nur drei Minuten nach dem Ausgleich tauchte der in Lyon geborene Stürmer der Georgier erneut vor Mert Günok auf, dem türkischen Torhüter. Doch diesmal traf er den Ball nicht richtig und verfehlte das Tor denkbar knapp.

Auch nach der Pause blieb das Spiel spektakulär, spannend und hart umkämpft. Arda Güler, 19 Jahre alter Jungstar von Real Madrid, gelang mit einem Schlenzer aus 26 Metern das 2:1, fast im Gegenzug aber wäre den Georgiern beinahe erneut der Ausgleich gelungen. Georgi Kotschoraschwili traf die Latte.

Es sollte nicht sein. Nicht in dieser Szene und auch nicht in der Nachspielzeit, als die Georgier zwei Riesenchancen zum Ausgleich vergaben, ehe der eingewechselte Kerem Aktürkoglu zum 3:1-Endstand ins leere Tor traf.

Zur Startseite

  • Fußball-EM 2024

showPaywall:falseisSubscriber:falseisPaid:showPaywallPiano:false

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.