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Widerlichkeiten und schöne Momente auf der U7

Widerlichkeiten und schöne Momente auf der U7

B.Z.-Redakteurin Katharina Metag hat in der U7 schon einiges erlebt Foto: dpa

Von Katharina Metag

Mein Mann rennt nicht nach der Bahn, das ist unter seiner Würde. In Berlin kommt ja alle paar Meter ein Zug.

Ich hingegen sprinte ausnahmslos immer los, wenn auch nur der Verdacht einer Zugeinfahrt besteht. Auch nur fünf Minuten Wartezeit sind mir zu viel. Weil ich nicht gern auf den wenig einladenden Bahnsteigen herumstehe. Weil in meinen Augen auch nur diese fünf Minuten verschwendete Zeit sind. Und vor allem, weil ich nicht unbedingt mit jenen Menschen in zwangsarrangierte Interaktion treten möchte, die sich länger als nur zwischen zwei Zügen im Untergrund aufhalten. Meine Linie, die U7, ist eine sogenannte Problemlinie.

Und oberflächlich betrachtet mag das stimmen. Die zahlreichen Widerlichkeiten sind nicht zu leugnen. Während das Kind früher noch entsetzt war, wenn sich vor unseren Augen jemand einen Schuss setzte, scannt der Großstadtnachwuchs inzwischen schon von weitem die Szenerie und macht einen Bogen um die Süchtigen und andere potenziell unangenehmen Mitreisenden.

Geplantes Chaos bei der S-Bahn

Vor einigen Wochen durfte ich Zeugin werden, wie am Bahnhof Neukölln ein eigentlich gepflegt aussehender Mann in seine Hand rotzte und den Schnodder an der Fensterscheibe des Kioskes breitschmierte. Selbe Hand griff später eine der Haltestangen. Unangefochten mein Ekel-Highlight der letzten Dekade! Dabei hab ich schon mal einen Betrunkenen mit runtergelassener Hose getroffen, der das hintere Abteil als Toilette benutzt hatte.

Widerlichkeiten und schöne Momente auf der U7

Hatte hier ein Aufzugmechaniker ein Herz für Kinder?

Montagmorgen dann entdeckte ich in meiner dreiminütigen Wartezeit am Bahnhof Parchimer Allee etwas, das mich zum Lächeln brachte. Offenbar ein Aufzugsmechaniker hat auf einem kleinen Vorsprung hinter der Glasscheibe des Fahrstuhls ein blaues Spielzeugauto drapiert.

Es sind die kleinen Dinge, die wir in der Hektik der Metropole so selten zu schätzen wissen. Und es gibt viel mehr dieser schönen Momente. Sogar auf der U7.

Widerlichkeiten und schöne Momente auf der U7

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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