Nachrichten, Lokalnachrichten und Meldungen aus Berlin und Brandenburg, Polizeimeldungen und offizielle Pressemeldungen der Landespressestelle des Landes Berlin.

Wohnungsbau in Berlin: Landesfirmen planen Rekordinvestitionen – und wollen höhere Mieten

Wohnungsbau in Berlin: Landesfirmen planen Rekordinvestitionen – und wollen höhere Mieten

© picture alliance/dpa/Annette Riedl

Wohnungsbau in Berlin: Landesfirmen planen Rekordinvestitionen – und wollen höhere Mieten

Die sieben landeseigenen Wohnungsgesellschaften Berlins wollen bis zum Ende des Jahres mehrere Milliarden Euro investieren. Das könnte sich jedoch auf die Mieten auswirken.

Von

Es ist ein Plus von 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: Die sieben landeseigenen Wohnungsgesellschaften Berlins (LWU) planen im laufenden Jahr die Rekordsumme von 2,3 Milliarden Euro in den Neubau und ihre Bestände zu investieren. Allerdings wollen sie auch die Mieten stärker als bisher erhöhen dürfen – und der Senat deutet Gesprächsbereitschaft an, gerade bei den günstigsten Wohnungen.

Die Rekordinvestitionen kündigte Jörg Franzen, Chef der Gesobau und Sprecher der LWU, am Mittwoch auf der Neubautour des Senats an. Rund 1,4 Milliarden Euro fließen in den Neubau. Etwa 915 Millionen Euro gehen in die Bestände der LWU, die rund 380.000 Wohnungen in Berlin bewirtschaften.

„Die landeseigenen Wohnungsgesellschaften zeigen eindrucksvoll, dass sozialverträglicher Wohnungsbau trotz enorm gestiegener Baukosten machbar ist“, sagte der Regierende Bürgermeister, Kai Wegner (CDU), auf der Tour, bei der Neubauprojekte der WBM, der Berlinovo und der Gesobau auf dem Programm standen.

Im laufenden Jahr werden die LWU voraussichtlich rund 3900 Wohnungen fertigstellen und damit rund 900 weniger als im Vorjahr. Ab dem kommenden Jahr wollen die Unternehmen die Marke von 5000 Neubauwohnungen pro Jahr erreichen.

Höhere Mieten möglich

Möglich sind die Rekordinvestitionen auch, weil die Landeseigenen in diesem Jahr erstmals seit vielen Jahren wieder die Mieten erhöhen konnten. Ende vergangenen Jahres hatte der Senat den LWU gestattet, die Mieten im Schnitt um 2,9 Prozent erhöhen zu können.

„Mittelfristig müssen wir gucken, ob das ausreicht“, sagte Franzen. Er verwies nicht nur auf die Erwartungen beim Wohnungsneubau, sondern auch das vom Land vorgegebene Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden. Die derzeitigen Spielräume für Mieterhöhungen der LWU sind in der sogenannten Kooperationsvereinbarung festgehalten, die noch bis Ende 2027 gilt.

Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) äußerte sich am Mittwoch zurückhaltend zu einer möglichen Anhebung der Mieterhöhungsgrenze. Dies sei zu Recht ein „heikles Thema“. Gaebler verwies auf das jetzt schon geltende Leistbarkeitsversprechen der LWU, das vorsieht, dass niemand mehr als 27 Prozent seines Einkommens für die Miete ausgeben muss.

Der SPD-Politiker verwies allerdings auch darauf, dass es immer noch viele extrem günstige Mieten um die vier Euro pro Quadratmeter gebe. Für diese könne er sich „intelligentere Lösungen“ vorstellen als eine prozentuale Anhebung. Die Mieten der LWU sind im Schnitt deutlich günstiger als die von privaten Wohnungsunternehmen. Der Median der Angebotsmieten lag bei den städtischen Gesellschaften 2023 bei 6,39 Euro pro Quadratmeter (nettokalt), bei privaten lag er bei 11,54 Euro pro Quadratmeter.

Schneller-Bauen-Gesetz ist ein „Quantensprung“

Neben der wirtschaftlichen Situation verwies LWU-Sprecher Franzen auf weitere Herausforderungen und beklagte unter anderem die lange Baurechtsschaffung in Berlin. Beim ersten Bauprojekt der Tour in der Köpenicker Straße in Berlin-Mitte dauert es neun Jahre vom ersten Wettbewerb bis zum Spatenstich, beim Gesobau-Projekt in Pankow dauerte die Planung sogar 14 Jahre.

Vor diesem Hintergrund lobte der Gesobau-Chef das geplante Schneller-Bauen-Gesetz des Senats, mit dem Planungs- und Bauprozesse beschleunigt werden sollen. Dies sei ein „Quantensprung“, sagte Franzen.

„Steigende Finanzierungs- und Baukosten potenzieren sich gegenseitig, während gleichzeitig immer mehr Auflagen zu beachten sind und die Klimaschutzförderung des Bundes das nicht wirklich verlässlich abbildet“, sagte Franzen. „Die wirtschaftliche Leistungskraft der Landeseigenen zu erhalten und zu stärken, muss deshalb weiterhin das Ziel der gemeinsamen Arbeit von städtischen Wohnungsbaugesellschaften und dem Land Berlin sein.“

Zur Startseite

  • Neubauten
  • Pankow
  • Senat
  • Wohnungsbau

showPaywall:falseisSubscriber:falseisPaid:showPaywallPiano:false

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.