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Angriffe und Drohungen gegen Spielerinnen: Rassismus überschattet Profi-Basketball in den USA

Angriffe und Drohungen gegen Spielerinnen: Rassismus überschattet Profi-Basketball in den USA

© IMAGO/ZUMA Press Wire

Angriffe und Drohungen gegen Spielerinnen: Rassismus überschattet Profi-Basketball in den USA

Kurz vor den Finalspielen der WNBA wird deutlich, wie groß das Ausmaß an rassistischen und frauenfeindlichen Angriffen auf Spielerinnen ist. Vor allem Fans des Superstars Caitlin Clark teilen gegen ihre Gegnerinnen aus.

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Es könnte alles gerade so gut laufen. Der Basketball der Frauen erlebt in den USA einen historischen Höhepunkt an Aufmerksamkeit und Anerkennung. Vor allem mit dem Aufstieg der College-Stars Caitlin Clark und Angel Reese in die Profi-Liga erlebte der US-Basketball einen Rekordzulauf an Zuschauenden und Besucher:innen.

Auch auf College-Ebene: Das Finale der „March Madness“ zu Beginn des Jahres erzielte einen absoluten Rekord. Mit einem Höchstwert von 17 Millionen Zuschauer:innen war es das am meisten verfolgte College-Basketballspiel aller Zeiten, noch vor denen der Männer.

Doch der Aufschwung hatte nicht nur positive Folgen. Kurz vor den Final-Spielen der WNBA in den USA wühlen Debatten um diskriminierende Vorfälle die weltweit bedeutendste Basketball-Liga der Frauen auf.

Viele Profi-Basketballerinnen haben sich über rassistische, frauenfeindliche, homophobe und bedrohliche Angriffe beschwert, wie die New York Times berichtet. Brittney Griner, Center der Phoenix Mercury, sagte, dass Fans sie und andere rassistisch beleidigt haben. Reese sagte, dass KI-generierte Nacktbilder von ihr im Internet kursieren.

E-Mail mit Gewaltandrohungen

DiJonai Carrington, der Guard der Connecticut Sun, teilte auf Instagram eine grafische E-Mail mit Gewaltandrohungen und rassistischen Beleidigungen. Carringtons Partnerin NaLyssa Smith, die mit Clark bei den Indiana Fever spielt, schrieb auf der Plattform X, dass Carrington sogar verfolgt wurde. Einige Spielerinnen haben daraufhin ihre Social-Media-Accounts deaktiviert.

„Mit zunehmender Bekanntheit sehen wir mehr von diesen Leuten, die sich online äußern“, sagte Brianna Turner von den Chicago Sky. „Sie reden, was sie wollen, aber ich bezweifle sehr, dass sie sich Spiele oder Inhalte ansehen. Sie sind nur da, um Hass zu verbreiten und im Internet unangenehm aufzufallen, obwohl sie sich nicht im Geringsten darum scheren, was in der WNBA passiert, und auch nicht um irgendwelche Spielerinnen.“

Das intensivste rassistische Mobbing, das Alyssa Thomas in elf WNBA-Jahren mit ihren Sun-Teamkolleginnen erlebt hatte, ging einher mit einem Sieg über Clark und die Fever. Im Viertelfinale der Play-offs hatte sich Connecticut Sun durchgesetzt und die Saison der Newcomerin vorzeitig beendet. Thomas forderte die WNBA nun auf, mehr für den Schutz ihrer Spielerinnen zu tun, wie die New York Times berichtet. Die Zunahme der Belästigungen hat nach Aussage der Spielerinnen einen psychischen Tribut gefordert.

Am Mittwoch veröffentlichte die WNBA eine Erklärung, in der sie die Hassnachrichten verurteilte: „Während wir eine wachsende Fangemeinde begrüßen, wird die WNBA keine rassistischen, abfälligen oder bedrohlichen Kommentare über Spielerinnen, Teams und alle mit der Liga verbundenen Personen tolerieren. Die Sicherheitsabteilung der Liga überwacht aktiv bedrohungsbezogene Aktivitäten und wird direkt mit den Teams und Arenen zusammenarbeiten, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen und gegebenenfalls auch die Strafverfolgungsbehörden einzuschalten.“

„Das sind keine Fans, das sind Trolle“

Auch Caitlin Clark, die erst am Donnerstag den „Rookie of the Year Award“ als beste Newcomerinnen in die WNBA erhalten hat, verurteilte das Verhalten ihrer eigenen Fans, die besonders häufig ihre Gegnerinnen angriffen. „Niemand in unserer Liga sollte mit irgendeiner Art von Rassismus, verletzenden, respektlosen (oder) hasserfüllten Kommentaren und Drohungen konfrontiert sein“, sagte Clark in einer Pressekonferenz am Freitag. „Das sind keine Fans. Das sind Trolle, und damit erweisen wir den Menschen in unserer Liga, der Organisation und der WNBA einen Bärendienst.“

Rassismus schon lange in der WNBA

Doch der Rassismus hat seinen Eingang in die WNBA nicht erst mit Clarks Aufstieg gefunden. Das argumentiert die ehemalige US-israelische Nationalspielerin Sue Bird, die mit ihrem Team fünfmal Gold bei Olympia gewann. „Rassismus hat die WNBA schon weit vor diesem Jahr beeinflusst. Caitlin wird als Spielfigur benutzt, sie hat den Rassismus nicht reingebracht“, sagte sie in dem Podcast „A Touch More“, den sie mit Megan Rapinoe hostet, einer ehemaligen US-amerikanischen Fußballspielerin. „Wir haben euch das schon lange versucht, zu sagen. Ich hätte gerne einfach die Klappe gehalten und gedribbelt, aber niemand hat uns das je erlaubt. Wir mussten aufstehen“, sagte sie.

Für Clark ist die Saison mit den Indiana Fever vorbei, sie schieden im Viertelfinale der Play-offs gegen Connecticut Sun aus. Das letzte, mögliche Finalspiel der Play-offs, die in dem Modus Best-of-Five gespielt werden, wird am 20. Oktober ausgetragen. Wer um den Titel kämpfen wird, steht noch nicht fest: Die Semifinalisten spielen in den kommenden Tagen ihr viertes Spiel um den Einzug ins Finale.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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