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Der Weg zum Titel geht über Berlin : Die Eisbären starten in die Saison

Der Weg zum Titel geht über Berlin : Die Eisbären starten in die Saison

© dpa/Carmen Jaspersen

Der Weg zum Titel geht über Berlin : Die Eisbären starten in die Saison

Die Berliner stehen vor einer weiteren erfolgreichen Spielzeit, weil bei ihnen eben mehr stimmt als bei der Konkurrenz.

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Als Moritz Müller kürzlich nach dem Saisonziel seiner Kölner Haie gefragt wurde, druckste der Kapitän des beliebtesten deutschen Eishockey-Klubs ein wenig herum. Es sei wichtig, dass die Fans auch mal Geduld hätten, wenn es nicht so läuft. Ja, so spricht man, wenn man bei einem Verein spielt, der seit Jahrzehnten den eigenen Ansprüchen hinterher flitzt und sich mit hohen Erwartungshaltungen der großen Anhängerschaft konfrontiert sieht: Schon zum ersten Saisonspiel der 31. Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist die Kölnarena mit ihren 18.600 Plätzen ausverkauft. Gast des Zuschauerkrösus der Liga sind – die Eisbären Berlin.

Die Berliner sind seit Jahren zuverlässiger Partyverderber in Köln und auch am Freitag (19.30 Uhr, Magentasport) klarer Favorit. Die Eisbären sind aktueller Meister der DEL und in der Zeitspanne, in der die Haie nicht Meister geworden sind (das letzte Mal 2002), zehnmal Meister geworden. Unstrittig sind die Berliner auch diese Saison wieder das Team mit den besten Chancen auf den Titel, weil sie – im Gegensatz zur ambitionierten Konkurrenz – vieles richtig machen. Während etwa bei den Adlern Mannheim zuverlässig die Ungeduld regiert und in deren Zuge schnell vieles umgeworfen wird, haben sie bei RB München den personellen Umbruch im Kader wohl etwas verschlafen.

Solche Fehler sind den Berlinern unter der Regie von Trainer Serge Aubin noch nicht passiert, auch wenn eine schwache Saison (2022/2023) dazwischen war. Es sollte auch diesmal funktionieren, wenn es auch in der Verteidigung ein paar Personalwechsel gab (siehe Kasten). Da werden Olivier Galipeau, Mitch Reinke und der in letzter Minute verpflichte Defensivverteidiger Markus Niemeläinen noch ein wenig brauchen, um in den Fluss zu kommen. Vielleicht schafft endlich mal wieder ein junger deutscher Verteidiger, etwa Rio Kaiser, den Durchbruch. Was auch wichtig sein wird, denn Kapitän Kai Wissmann kann nicht so lange auf dem Eis stehen wie zuletzt in der Champions League.

Wissmann gehört mit bald 28 Jahren zum erfahrenen Personal, seine Zitate strahlen routinierte Ruhe aus. „Natürlich wollen wir in Köln gewinnen“, sagt er. „Ein guter Start ist ja wichtig, weil sonst rennst du hinterher.“

Die Eisbären haben 6200 Dauerkarten verkauft, das ist Rekord

Auch einen schlechten Start könnten die Berliner wohl verkraften, zudem ist ihre Popularität ungebrochen hoch. Vor der neuen Saison haben sie 6200 Dauerkarten verkauft (Köln hat 5500 verkauft, allerdings gab es da die Obergrenze). Die Fans können die Tickets aber erst am zweiten DEL-Wochenende einsetzten, denn zurzeit ist die Arena ja durch den Laver Cup ausgelastet. Am Sonntag treten die Eisbären noch mal auswärts an, in Iserlohn. Erst am Freitag darauf kommen die Augsburger Panther nach Berlin.  

Erfolg durch Kontinuität – so viel ändert sich in Berlin nicht so schnell, das geht schon beim Sponsor los. Die Gasag unterstützt den Klub bald drei Jahrzehnte lang, den Stammverein Eisbären Juniors seit 20 Jahren. „Das gibt es im Profisport sonst nicht“, sagt Sven Felski, Eisbären-Denkmal und Chef des Stammvereins. Georg Friedrichs, Geschäftsführer der Gasag, sagt: „Uns gefällt der Umgangston des Klubs mit den Fans besonders gut.“ Und wenn es mit der Kommunikation mal nicht so stimme, dann „stellt sich der Thomas Bothstede aufs Eis und sorgt dafür.“

Dafür, dass alles ins Lot kommt. Finanziell übrigens auch, die Eisbären könnten, so Geschäftsführer Bothstede, die Saison mit einer „schwarzen Null“ abschließen. Ein weiterer Meistertitel würde dabei bestimmt helfen. Zumal es ein besonderes Jahr ist, wie Bothstede findet: „Wir feiern 70 Jahre Eishockey in Berlin.“ Knapp daneben, beim Schlittschuh-Club wurde schon 1902 Eishockey gespielt, macht 122 Jahre Eishockey in Berlin. Ziehen wir 52 Jahre ab, dann kommen wir auf 70 Jahre – Eishockey in Berlin-Hohenschönhausen. 1954 wurde der Eisbären-Vorgängerklub Dynamo Berlin gegründet. Der wurde übrigens 15 Mal Meister in der DDR, aber das war mit dem Titel mangels großer Konkurrenz einfacher als in der DEL.  

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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