© IMAGO/Bernd März
Update Düstere Regen-Prognose verdichtet sich: Deutscher Wetterdienst hält Überflutungen und Hochwasser am Wochenende für wahrscheinlich
Ab Freitag rechnen die Wetter-Experten vor allem im Südosten mit starkem Dauerregen. Die Menschen sollten sich auf Überschwemmungen einstellen.
| Update:
Von einem „großen Paukenschlag am Wochenende“ sprach Meteorologe Marcel Schmid am Mittwoch und hielt Starkregen sowie Überflutungen für möglich – elf Jahre, nachdem die „Jahrhunderflut“ in Teilen Bayerns Schäden in Höhe von 1,3 Milliarden Euro hinterließ. Die Prognosen der vergangenen Tage werden nun immer konkreter.
Am Wochenende müssen sich die Menschen vor allem in Baden-Württemberg und Bayern auf viel Niederschlag einstellen.
- Ab der Nacht zum Freitag bis Sonntag ist mit starkem Dauerregen zu rechnen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag in Offenbach mitteilte.
- Der DWD gab am Donnerstag amtliche Unwetterwarnungen vor erheblichem Dauerregen heraus. Betroffen sind laut DWD zwischen Freitagmorgen und Montagmorgen der östliche Teil Baden-Württembergs sowie weite Teile Bayerns von der Landesgrenze zu Baden-Württemberg bis etwa Regensburg und von den Alpen bis nach Bamberg.
- Es würden Regenmengen von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter erwartet.
- Nach Angaben des DWD kann Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen von Straßen, Unterführungen sowie gewässernahen Gebäuden drohen. Auch Erdrutsche seien möglich.
Vom Allgäu bis nach Mittelfranken sei sogar mit extremem Unwetter und Niederschlagsmengen von stellenweise bis zu 150 Liter pro Quadratmeter zu rechnen, hieß es früher am Donnerstag.
Der viele Regen hat die Böden gesättigt
Überflutungen und Hochwasser seien bei diesen Regenmengen wahrscheinlich. „Mit Blick auf den vielen Regen in den letzten Wochen in den südlichen und südwestlichen Landesteilen sind die Böden gesättigt“, sagte der DWD-Meteorologe Nico Bauer am Donnerstag. Flüsse könnten schnell anschwellen.
Unwetterartiger Regen auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Ab der Nacht zum Samstag hält der DWD auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Starkregen mit großen Wassermengen für möglich. In Sachsen und Thüringen können demnach zwischen 50 und 120 Liter pro Quadratmeter, lokal sogar bis zu 150 Liter in 48 Stunden niederprasseln – in Sachsen-Anhalt vor allem im Süden zwischen 50 und 120 Liter pro Quadratmeter in 36 Stunden.
Sachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Wolfram Günther (Grüne) schaut mit „allergrößter Sorge“ auf die Wetterprognosen für das bevorstehende Wochenende. Der Minister appellierte am Donnerstag in Dresden an alle Bürgerinnen und Bürger, die Meldungen des Deutschen Wetterdienstes und die aktuellen Hochwasserwarnungen ernst zu nehmen.
Rheinland-Pfalz und Saarland sollen diesmal verschont bleiben
Am Sonntag beruhigt sich die Dauerregenlage dann wieder, die Niederschläge verlagern sich in Richtung Südosten. „Spätestens am Sonntagabend lässt dann auch der Niederschlag südlich der Donau nach“, sagte Bauer. In Rheinland-Pfalz und im Saarland, wo es zuletzt größere Hochwasser gab, sei mit keinen großen Regenmengen zu rechnen.
In anderen Gebieten des Landes ist das Wetter deutlich entspannter: Länger freundlich und trocken bleibt es am Freitag am ehesten von der Ostsee bis in die Lausitz.
Am Samstag ist in weiten Teilen mit einem Mix aus Sonne, Wolken und einzelnen Schauern zu rechnen. An den Küsten bis zur Altmark und Uckermark zeigt sich länger mal die Sonne, dabei bleibt es überwiegend trocken. (dpa/TMA)
Zur Startseite
- Bayern
- Flutkatastrophe
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Thüringen
showPaywall:falseisSubscriber:falseisPaid:showPaywallPiano:false
Eine Quelle: www.tagesspiegel.de