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Ein dysfunktionaler Klub: Bei Schalke 04 ergibt sogar Plus mal Plus Minus

Ein dysfunktionaler Klub: Bei Schalke 04 ergibt sogar Plus mal Plus Minus

© imago/Eibner/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jan Prihoda

Ein dysfunktionaler Klub: Bei Schalke 04 ergibt sogar Plus mal Plus Minus

Nach dem Debakel gegen Darmstadt hat Schalke 04 mal wieder personelle Konsequenzen gezogen. Nichts Neues bei einem Verein, der zuletzt dramatisch abgestürzt ist.

Ein dysfunktionaler Klub: Bei Schalke 04 ergibt sogar Plus mal Plus Minus

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Karel Geraerts und der FC Schalke 04, diese Beziehung ist – nach dem Debakel gegen Darmstadt 98 wenig überraschend – seit Samstagvormittag Geschichte. Und es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass man in ferner Zukunft einmal davon sprechen wird, der Belgier habe als Trainer bei den Schalkern eine Ära geprägt. Aber wer weiß das schon?

Geraerts, der nun gemeinsam mit Sportdirektor Marc Wilmots gehen muss, hat sich bei dem notorisch aufgeregten Klub aus dem Revier immerhin fast ein Jahr im Amt gehalten. Für Schalker Verhältnisse ist das schon eine Leistung. Frank Kramer, Christian Gross, Manuel Baum und Roberto di Matteo haben das in der jüngeren Vergangenheit nicht geschafft, und das nicht einmal knapp.

Di Matteo zum Beispiel ist im Oktober 2014, vor ziemlich genau zehn Jahren also, mit der Empfehlung ins Ruhrgebiet gekommen, den FC Chelsea zum Gewinn der Champions League geführt zu haben. Bei Schalke hielt er bis zum Saisonende durch, dann musste er schon wieder gehen.

Der Italiener war einer von insgesamt 16 Trainern, die sich im vergangenen Jahrzehnt an Schalke haben versuchen dürfen, und in gewisser Weise steht er sinnbildlich für die Personalpolitik des Klubs, der in den vergangenen Jahren einen rapiden Absturz erlebt hat.

16Trainer hatte Schalke 04 in den vergangenen zehn Jahren

Denn di Matteo war bei seiner Verpflichtung vor allem ein großer Name. Genau wie Karel Geraerts, der vom belgischen Overperformer Union St. Gilloise gekommen war, in seiner Heimat nur ganz knapp den Meistertitel verpasst und auf der europäischen Bühne mit seinem Team einiges Aufsehen erregt hatte.

Bei Schalke aber war von seinen Superkräften nichts zu sehen. In der vergangenen Saison geriet die Mannschaft als Absteiger aus der Bundesliga erneut in Abstiegsgefahr; in dieser, noch jungen Spielzeit, sieht es mit vier Punkten aus sechs Spielen nicht grundlegend besser aus. Lässt sich der S04 besser beschreiben als mit dem Spiel vom Freitagabend, als Geraerts‘ Mannschaft im eigenen Stadion kurz vor der Pause 3:0 gegen die zuvor sieglosen Darmstädter führte – und am Ende 3:5 verlor?

Schalke ist inzwischen ein dysfunktionaler Klub, bei dem sogar Plus mal Plus Minus ergibt. Auch dem neuen starken Mann in der sportlichen Führung, Kaderplaner Ben Manga, ist ein Ruf wie Donnerhall vorausgeeilt. Der frühere Profi gilt in der Branche als Diamantenauge, weil er in seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt einige erfolgreiche Transfers in die Wege geleitet hat.

Bei Karel Geraerts aber scheinen Ben Mangas Verpflichtungen in diesem Sommer eher Misstrauen hervorgerufen zu haben. Statt einen gemeinsamen Plan zu verfolgen, werkelte jeder für sich – mit dem Ergebnis, dass sich die beiden leitenden Angestellten zuletzt zunehmend misstrauischer gegenüberstanden.

Eine solche Konstellation kann nicht lange gut gehen. Ist es auch nicht.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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