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„Erste Halbzeit 1, zweite 4-“: 1. FC Union Berlin zittert sich zum Sieg gegen Hoffenheim

„Erste Halbzeit 1, zweite 4-“: 1. FC Union Berlin zittert sich zum Sieg gegen Hoffenheim

© imago/Matthias Koch

„Erste Halbzeit 1, zweite 4-“: 1. FC Union Berlin zittert sich zum Sieg gegen Hoffenheim

Durch Tore von Rothe und Jeong führt der 1. FC Union schon nach fünf Minuten 2:0 und verpasst mehrfach den dritten Treffer. In der zweiten Hälfte rächt sich das fast noch.

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Es waren knapp 20 Minuten gespielt, als sich der Berliner Monolog seinem akustischen Höhepunkt näherte. Der Wechselgesang der Fans des 1. FC Union Berlin wurde immer lauter. Von der Waldseite, von der Gegengeraden, von allen Seiten schallten die Schreie durch das Stadion An der Alten Försterei: „Union, Union!“

Auch auf dem Platz hatten die Köpenicker zu diesem Zeitpunkt die Kontrolle, führten durch Tore von Tom Rothe und Woo-yeong Jeong 2:0. Am Ende wurde es zwar noch mal knapp, doch der Nachmittag endete, wie er begonnen hatte. Mit Jubelschreien der Union-Fans. Durch das 2:1 (2:0) gegen die TSG Hoffenheim bleiben die Berliner in dieser Saison in der Fußball-Bundesliga ungeschlagen und mit nun acht Punkten in der Verfolgergruppe von Tabellenführer Bayern München. „Mit dem Saisonstart kann man sehr gut leben“, sagte Benedict Hollerbach. „Das sollte aber auch der Anspruch sein. Wir wollen Spiele gewinnen und haben auch die Qualität dazu.“

Im Vergleich zum respektablen 0:0 in Leipzig vor einer Woche gab es bei Union drei Veränderungen. Trainer Bo Svensson nahm nach überstandenem Infekt wieder seinen Platz an der Seitenlinie ein und versuchte es in der Offensive mit Jordan sowie Jeong anstelle von Tim Skarke und Laszlo Benes. Torwart Frederik Rönnow wurde vor dem Spiel gleich doppelt gratuliert: zur Wahl als Unioner der vergangenen Saison und für sein 100. Pflichtspiel.

In den folgenden Minuten bekam der Däne kaum Gelegenheit, seine Qualität unter Beweis zu stellen, denn das Geschehen spielte sich meist sehr weit entfernt von seinem Strafraum ab. Das anfängliche Abtasten war noch in vollem Gange, als Union eine Ecke bekam und diese kurz ausführte. Die Flanke von Jeong landete bei einem Hoffenheimer und flipperte von dort über Danilho Doekhi sowie Jordan zu Rothe. Der Linksverteidiger zögerte nicht und drosch den Ball volley unter die Latte.

In Halbzeit eins spielt nur Union

Das Spiel war kaum wieder angepfiffen, da fing Rothe an der linken Außenlinie einen Pass ab und schickte Benedict Hollerbach auf die Reise. Dessen Flanke ereilte ein ähnliches Schicksal wie jene von Jeong vor dem 1:0. Abgefälscht irrte sie durch den Strafraum und erst Jeong brachte Ruhe in die Situation. Mit einem Haken ließ er seinen Gegenspieler ins Leere rutschen und vollstreckte eiskalt.

Hoffenheim war sichtlich verunsichert und hatte Glück, dass Union dies nicht noch konsequenter nutzte. Die Berliner gewannen in ihrem 3-4-2-1 viele Bälle in aussichtsreichen Positionen, brachten zahlreiche Hereingaben in die Mitte, beim letzten Pass fehlte aber oft die Präzision.

So geriet eine Flanke von Janik Haberer etwas zu hoch für Jordan, Jeongs Volley wurde zur Ecke geblockt, Hollerbach schlenzte von der Strafraumgrenze knapp über die Latte – es war ein Spiel auf ein Tor. „Die erste Hälfte war sehr positiv und wir hätten noch ein Tor schießen können“, sagte Svensson.

Die Schlussphase wird ruppig

Hoffenheim kam kaum in die gegnerische Hälfte und brachte Unions Hintermannschaft nicht ins Schwitzen. Es dauerte bis in die 43. Minute, ehe Tim Drexler aus 25 Metern den ersten Torschuss abgab. Der bis dahin beschäftigungslose Rönnow war allerdings hellwach und lenkte den abgefälschten Ball zur Ecke.

Zur Halbzeit wechselten beide Trainer – Hoffenheims Pellegrino Matarazzo wegen der erschreckend schwachen Leistung seines Teams, Svensson als Vorsichtsmaßnahme. Denn Jordan hatte im ersten Durchgang ein starkes Spiel gemacht und viele Bälle gut verarbeitet, aber auch schon eine frühe gelbe Karte kassiert. Für ihn kam Tim Skarke, der erst am Freitag seinen Vertrag verlängert hatte.

Die Statik der Begegnung veränderte sich nach dem Wiederanpfiff. Hoffenheim agierte nun deutlich konzentrierter und erarbeitete sich vereinzelte Chancen. Nach einer Flanke des früheren Union-Profis Marius Bülter rettete der starke Diogo Leite in höchster Not, wenig später scheiterte der gerade eingewechselte Ex-Herthaner Haris Tabakovic mit einem Kopfball aus Nahdistanz an Rönnow.

Union war die Spielkontrolle abhandengekommen und so gelang es dem Team nicht, die großen Räume in der Hoffenheimer Hälfte zu nutzen. Die Fehlpässe häuften sich, einigen Spielern war nun die Erschöpfung anzusehen. Svensson reagierte und brachte mit Yorbe Vertessen einen frischen Offensivspieler, doch Union wackelte nun.

Das verstärkte sich, als Bülter in der 67. Minute mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das 1:2 erzielte. Die Fans spürten, dass ihre Mannschaft Unterstützung brauchte und riefen: „Auf geht’s Union, kämpfen und siegen!“ Das taten die Berliner in einer ruppigen Schlussphase. „Die erste Halbzeit war eine Eins, die zweite eine Vier minus“, sagte Hollerbach. „Am Ende kommt dann eine Zwei raus und damit war ich früher schon immer zufrieden.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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