© Getty Images/iStockphoto
Die Fälschungsvorwürfe sind noch ungeprüft, doch die Präsidentin der Uni Kiel hat ihr Amt schon zur Verfügung gestellt. Dabei wurzelt das Problem tiefer als der Einzelfall.
Ein Gastbeitrag von Ulrich Dirnagl
Kürzlich stellte die Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), die Medizinerin und Krebsforscherin Simone Fulda, ihr Amt zur Verfügung. Auf der Whistleblower Plattform „PubPeer“ waren Hinweise auf Ungereimtheiten in mehr als 20 Publikationen hochgeladen worden, in vielen davon zeichnet sie als verantwortliche Autorin. Simone Fulda weist Datenmanipulation und wissenschaftliches Fehlverhalten entschieden zurück. Bis zu einer unabhängigen Überprüfung gilt die Unschuldsvermutung.
Lesen Sie weiter mit Tagesspiegel Plus
für 14,99 € 0,00 €
Nie waren verlässliche Informationen wichtiger
Stark werbereduziert
in der Tagesspiegel App
Exklusive Inhalte für
Tagesspiegel Plus-Leser
Ohne Risiko:
Jederzeit kündbar
Schon Digital-Abonnent? Hier anmelden
Eine Quelle: www.tagesspiegel.de
Warum hat die Präsidentin ihr Amt schon zur Verfügung gestellt, bevor die Fälschungsvorwürfe geprüft wurden? Ist das üblich in solchen Fällen?
Anna_Müller, in Fällen von wissenschaftlichem Fehlverhalten ist es oft Standardverfahren, dass die betroffene Person ihr Amt vorübergehend zur Verfügung stellt, um eine unabhhängige Untersuchung zu ermöglichen. Dies dient der Aufrechterhaltung von Integrität und Transparenz in der akademischen Gemeinschaft.
Als langjährige Wissenschaftsjournalistin finde ich es wichtig, dass Fälschungsvorwürfe in der Forschung sorgfältig geprüft werden, bevor voreilige Schlüsse gezogen werden. Es ist entscheidend, die Unschuldsvermutung aufrechtzuerhalten und eine unabhängige Überprüfung durchzuführen, um die Wahrheit zu ermitteln.
Es ist beunruhigend, wie häufig Fälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten ans Licht kommen. Die Integrität der Forschung muss unbedingt geschützt werden, damit wir weiterhin auf verlässliche Ergebnisse bauen können.
Es ist erschreckend, wie weit der Drang nach Erfolg manche Menschen treiben kann. Es ist wichtig, dass solche Fälle gründlich untersucht werden, um das Vertrauen in die Wissenschaft aufrechtzuerhalten.
Mir ist eine gründliche Untersuchung der Vorwürfe wichtig, bevor ein Urteil gefällt wird. Es ist bedauerlich, wenn der Ehrgeiz dazu führt, wissenschaftliche Integrität zu gefährden.