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Gastgeber profitiert in vielerlei Hinsicht: DFB-Team hat bei der Fußball-EM mehr als nur Heimvorteil

Gastgeber profitiert in vielerlei Hinsicht: DFB-Team hat bei der Fußball-EM mehr als nur Heimvorteil

© IMAGO/Mika Volkmann

Gastgeber profitiert in vielerlei Hinsicht: DFB-Team hat bei der Fußball-EM mehr als nur Heimvorteil

Nicht nur die Fanunterstützung ist ein Faktor für die deutsche Mannschaft beim Heimturnier, auch andere Punkte helfen auf dem Weg zum angestrebten EM-Titel.

Von Jörg Leopold

Gastgeber eines großen Fußballturniers zu sein, hat seine Vorteile. Das erfährt in diesen Tagen auch die deutsche Mannschaft bei der Heim-Europameisterschaft. Vor den eigenen Fans spielen zu dürfen, gibt den vielleicht entscheidenden Extra-Push an Motivation.

Dazu kommt der Wohlfühlfaktor im Heimatland. Sprache, Eigenarten und auch das Klima – all das ist bekannt. Auch die verschiedenen Stadien werden regelmäßig von den allermeisten Nationalkickern bespielt. Da kann es mal lauter sein, wie in Dortmund am Samstag beim Achtelfinale gegen Dänemark oder auch etwas zugig wie dank Marathontor im Berliner Olympiastadion.

Bei dieser EM gibt es aber neben diesen Standardfaktoren auch andere Dinge, die der deutschen Mannschaft helfen. Insbesondere gilt das für den Spielplan. Die DFB-Elf startete am 14. Juni und das Turnier. Sollte sie auch das Endspiel am 14. Juli erreichen, hätte sie sieben Spiele in genau 31 Tagen bestritten, macht alle viereinhalb Tage eines.

DFB-Elf mit den längsten Spielpausen

Keine andere Mannschaft hat einen ähnlichen Luxus. Einzig die Schotten hätten ihn haben können, sie sind aber längst ausgeschieden. Zum Vergleich: Für Portugal begann die EM am 18. Juni, zwischen den Spielen des Teams um Cristiano Ronaldo lagen aber im Schnitt immer nur vier Tage. Dass Regeneration bei Fußballprofis wichtig ist, versteht sich von selbst. Erst recht, nach einer langen Saison.

Bisher spielte Deutschland in diesem Turnier abgesehen vom Eröffnungsspiel immer gegen Mannschaften, die weniger Zeit zwischen ihren Spielen hatte als das DFB-Team. Die Schweizer trugen ihr zweites Gruppenspiel zwar am selben Tag wie die deutsche Elf aus, allerdings erst spätabends. Besonders krass war das Missverhältnis vor dem Achtelfinale, in dem Deutschland gleich zwei Tage mehr freihatte als Gegner Dänemark.

Kurze Anreise zu den EM-Spielen

Ein weiterer Punkt sind die Reisekilometer. In der Gruppenphase spielte Deutschland in München, Stuttgart und Frankfurt und konnte es sich erlauben vom eigenen EM-Quartier in Herzogenaurach mit dem Bus zu den Spielen zu fahren. Zum Achtelfinale nach Dortmund wurde nun erstmals der Flieger bemüht.

Gastgeber profitiert in vielerlei Hinsicht: DFB-Team hat bei der Fußball-EM mehr als nur Heimvorteil

Der Teambus der deutschen Mannschaft, bisher das wichtigste Transportmittel bei dieser EM.

© dpa/Federico Gambarini

Insgesamt hat die Uefa den Spielplan so angelegt, dass die Teams für ihre Spiele möglichst nicht durch ganz Deutschland reisen müssen. Der Vorteil für die Mannschaft von Julian Nagelsmann ist hier deshalb nicht ganz so eklatant, zumal der Ort des gewählten Quartiers auch nicht ganz unwichtig ist. So spielen beispielsweise die Engländer zwar fast ausschließlich im Westen der Republik, müssen danach aber immer wieder bis nach Thüringen zurückfahren, wo sie ihre Unterkunft haben.

Planungseuropameister ist in dieser Hinsicht wohl Österreich, das bei einem Finaleinzug ein viertes Mal im Olympiastadion antreten würde. Zudem hat die Mannschaft ihr Quartier auch noch in Berlin aufgeschlagen. Dazu kommen noch zwei Spiele in Leipzig. Allerdings hätten die Österreicher zwischen Achtel-, Viertelfinale und Endspiel immer nur vier Tage Pause, bei den Deutschen wären es sechs, vier und fünf.

Entscheidend ist zum Glück am Ende immer noch die Leistung auf dem Platz. Aber bekanntermaßen sind es ja oft die Kleinigkeiten, die den Ausschlag geben. Falls Deutschland tatsächlich den Titel holt, sollte die Mannschaft in jedem Falle noch ausreichend Kraftreserven für die große Party danach haben.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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