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Hochwasser-Lage in Süddeutschland: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

Hochwasser-Lage in Süddeutschland: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

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Hochwasser-Lage in Süddeutschland: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

Mancherorts scheint der Höhepunkt des Hochwassers überstanden. Teilweise bleibt die Lage in Bayern aber auch angespannt. Lesen Sie hier die aktuellen Entwicklungen zur Hochwasserlage.

06:34 Uhr: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

Nach einem im Hochwasser in Schwaben vermissten Feuerwehrmann wird nicht mehr aktiv gesucht. Wahrscheinlich sei der 22-Jährige ertrunken, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Vermutlich werde man ihn finden, wenn das Wasser abgelaufen sei. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen.

Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt. Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Sollte der 22-Jährige tatsächlich ums Leben gekommen sein, wäre er das derzeit fünfte bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.

Hochwasser-Lage in Süddeutschland: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

Luftaufnahme eines überfluteten Baugebietes in Offingen. In dem Ort ist der Feuerwehrmann verschwunden.

© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Einsatzkräfte hatten am Montag in Baden-Württemberg zwei Tote in einem leer gepumpten Keller in Schorndorf östlich von Stuttgart gefunden. Es handele sich um einen 58 Jahre alten Hausbewohner und seine 84 Jahre alte Mutter, teilte die Polizei mit. Im oberbayerischen Schrobenhausen starb eine 43-Jährige am Wochenende im Keller eines überfluteten Hauses. Am Sonntagmorgen war in Pfaffenhofen an der Ilm ein Feuerwehrmann tot geborgen worden, der bei einer Rettungsaktion ums Leben kam.

04:31 Uhr: Behörden haben Jahrhundert-Niederschläge gemessen

An mehreren Orten in Süddeutschland fiel in den vergangenen Tagen nach vorläufigen Daten so viel Regen wie nur alle 50 bis 100 Jahre. Man könne von Jahrhundert-Niederschlägen sprechen, sagte der Meteorologe Thomas Deutschländer vom Deutschen Wetterdienst (DWD). „Das ist schon besonders, aber nicht komplett außergewöhnlich.“ „Das ist alles ein bisschen vorläufig, wir müssen die Daten noch prüfen“, sagte Deutschländer. Manchmal fielen Stationen aus oder die Messungen seien zu niedrig. „In der Regel kommt aber noch etwas hinzu, die jetzigen Daten sind eher konservativ.“

Insgesamt zeigten etwa 20 bis 30 Messstationen solche besonders hohen Werte an. Diese Orte reichten überwiegend von einer Region nordöstlich von Augsburg bis fast zum Bodensee. Einige Extremwerte bezögen sich auf die Niederschläge an einem Tag, andere auf Niederschläge in drei aufeinander folgenden Tagen. 

04:22 Uhr: Donau in Passau überschreitet 9-Meter-Marke

Der Wasserstand der Donau in Passau hat in der Nacht zum Dienstag die Neun-Meter-Marke überschritten. Um 3 Uhr meldete der Hochwassernachrichtendienst (HND) einen Wasserstand von 9,27 Metern. Den Prognosen des HND zufolge soll der Scheitel am Dienstagnachmittag mit 9,50 Metern erreicht werden. Ab einem Pegelstand von 8,50 Metern werden laut HND bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet. Dieser Stand war in Passau am Montagnachmittag erreicht worden.

02:08 Uhr: Lage im Kreis Rosenheim entspannt sich leicht

Die Hochwasserlage im südlichen Landkreis Rosenheim hat sich leicht entspannt. Das teilte der Kreis in der Nacht zum Dienstag auf X mit. Die Schulen und Kindergärten in den betroffenen Gemeinden sollen demnach am Dienstag geschlossen bleiben. In Raubling und Rohrdorf fanden den Angaben zufolge Evakuierungen statt. Wie viele Menschen davon betroffen waren, war zunächst nicht bekannt. Zuvor hatte der Landkreis bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Über 1000 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks seien vor Ort, teilte der Landkreis weiter mit. Nach einer Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes sollen in Bayern die Niederschläge in der Nacht zum Dienstag abklingen. 

23:11 Uhr: Viele Wasserstände im Südwesten fallen

Hochwasser-Lage in Süddeutschland: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

In Schorndorf-Miedelsbach riss eine Sturzflut dutzende Autos weg, stapelte sie teilweise.

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Nach dem Hochwasser der vergangenen Tage fallen die Wasserstände an den meisten Gewässern im Südwesten wieder. Nur an den großen Flüssen wie Donau und Rhein gebe es teilweise noch steigende Pegelstände, teilte die Hochwasservorhersagezentrale am Montagabend mit. Es seien aber keine kritischen Werte mehr zu erwarten, die überschritten würden, sagte eine Sprecherin. An der Donau ab dem Pegel Hundersingen im Kreis Sigmaringen flussabwärts, sowie an Bodensee, Hoch- und Oberrhein steige das Wasser derzeit noch an. Am Pegel Maxau bei Karlsruhe werde der Scheitelwert, der am Sonntag bei 8,29 Metern lag, aber voraussichtlich nicht nochmals überschritten. Am Neckar sei die Tendenz fallend. „Lediglich in Mannheim und in Heidelberg stagniert der Wasserstand gerade, dort wird er aber auch bald fallen.“ Der Wasserstand am Neckarpegel Heidelberg sei aktuell auf einer Höhe, die statistisch einmal in zehn Jahren zu erwarten sei.

22:00 Uhr: 200 Menschen müssen in Regensburg evakuiert werden

Angesichts einer sich zuspitzenden Hochwasserlage sind am Montagabend in der Regensburger Innenstadt 200 Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert worden. „Da der Untergrund der Werftstraße aufgrund des hohen Grundwasserspiegels immer mehr aufweicht, besteht die unmittelbare Gefahr, dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben“, teilte die bayerische Stadt auf ihrer Website mit. Aus diesem Grund habe der Katastrophenschutz entschieden, die Bewohner der gesamten Straße zu evakuieren. Für alle Betroffenen, die nicht bei Familie oder Freunden unterkommen können, wurde demnach ein Notquartier in der Sporthalle einer Berufsschule eingerichtet. Zuvor hatte die Stadt an der Donau angesichts eines Pegels von 5,80 Metern bereits den Katastrophenfall ausgerufen.

21:45 Uhr: Bevölkerung in Rosenheim soll zu Hause bleiben

Der Landkreis Rosenheim in Oberbayern hat die Bürgerinnen und Bürger angesichts des Hochwassers dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. „Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde am Montagabend. Die Menschen sollten den Aufenthalt im Freien vermeiden, sich von offenen Gewässern fernhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit behindern.

19:34 Uhr: Helfer retten mindestens elf Menschen in Ebersbach an der Fils

Feuerwehrleute haben in Ebersbach an der Fils mehr als elf von Fluten eingeschlossene Menschen gerettet. Mehrere hätten sich zudem selbst oder mithilfe von Nachbarn in Sicherheit bringen können, sagte ein Sprecher des Landkreises Göppingen am Montagabend. Einige Straßen seien bis zu drei Meter überflutet und zahlreiche Gebäude evakuiert worden. Nennenswert verletzt worden sei nach aktuellem Stand aber niemand. Auslöser der Rettungsaktion war der Bach Sulpach: Durch Starkregen sei er in der Nacht zum Montag zu einem reißenden Fluss geworden und habe mehrere Straßenzüge eines Wohngebiets überschwemmt. 

18:42 Uhr: Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus

Der Landkreis Rosenheim hat angesichts des Dauerregens am Montagabend den Katastrophenfall ausgerufen. „Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können“, sagte Landrat Otto Lederer (CSU). Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis seien im Verlauf des Nachmittags weiter gestiegen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW seien mit einem Großaufgebot unterwegs. In der Gemeinde Rohrdorf wurde am Abend die Evakuierung von Häusern in einer Wohnstraße vorbereitet. Rund 60 Menschen seien betroffen. Vollgelaufene Keller und Unterführungen würden insbesondere aus Bad Feilnbach und Raubling gemeldet, hieß es. Bad Feilnbach sei mit dem Auto nur noch schwer zu erreichen. In Thansau konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf ein Altenheim, in das Wasser einzudringen drohte.

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Einsatzkräfte arbeiten auf der überfluteten Bundesstraße 10 in der Nähe einer geborstenen Lärmschutzwand.

© dpa/Marijan Murat

17:50 Uhr: Umweltministerin Lemke plant neues Gesetz zu Hochwasserschutz

Angesichts der schweren Überflutungen in Bayern und Baden-Württemberg hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) ein neues Gesetz zum besseren Schutz vor Hochwasser in Deutschland angekündigt. „Es wird immer deutlicher, dass wir uns gegen die Folgen der Klimakrise besser schützen müssen“, teilte die Ministerin am Montag schriftlich mit. „Dafür brauchen wir auch ein neues Hochwasserschutzgesetz.“ Hierzu gebe es bereits „intensive Gespräche“ mit den Bundesländern. Weitere Details teilte die Ministerin in ihrer Erklärung zunächst nicht mit. Aus ihrem Ministerium hieß es am Montagnachmittag, dass mit dem geplanten Gesetz die bereits bestehenden Vorschriften zum Hochwasserschutz weiterentwickelt werden sollen. Betroffen seien etwa Regeln zur Festlegung von Überschwemmungsgebieten. Auch die Regeln, die generell in diesen Gebieten gelten, seien auf dem Prüfstand.

16:53 Uhr: Dammbruch-Warnung für Orte im schwäbischen Landkreis Donau-Ries

Im schwäbischen Asbach-Bäumenheim droht ein durchweichter Damm zu brechen und den Ortsteil Hamlar zu überfluten. „Die Bevölkerung wird gebeten, das Gebiet in Hamlar umgehend zu verlassen, da zu befürchten ist, dass Hamlar vom Wasser umschlossen wird“, teilte das Landratsamt in Donauwörth am Montagnachmittag mit. Bereits am Vormittag hatte die Behörde für zwei weitere Orte im Kreis Donau-Ries, Heißesheim und in Auchsesheim, eine ähnliche Warnung herausgegeben und die Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. „Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden“, berichtete das Landratsamt, nachdem bereits am Sonntagabend die Menschen in den Orten gewarnt wurden. Später wurde die Evakuierungsempfehlung im Fall von Heißesheim allerdings wieder aufgehoben, weil sich die Lage stabilisiert hatte.

16:27 Uhr: Schorndorfer Bürgermeister schildert dramatische Szenen: „Sind abgesoffen“

Der Schorndorfer Oberbürgermeister Bernd Hornikel hat dramatische Szenen der Hochwassernacht in seiner Gegend geschildert. Die Wasserfluten seien so schnell über die Region hereingebrochen, dass sich Feuerwehrleute selbst hätten retten müssen, berichtete er am Montag bei einer spontan anberaumten Pressekonferenz in Rudersberg im Rems-Murr-Kreis. Alle sieben Abteilungen der Feuerwehr seien in die Gemeinde Rudersberg aufgebrochen, aber nur ein Fahrzeug sei dort angekommen, alle anderen seien auf dem Weg in den Wassermassen stecken geblieben. Die örtliche Feuerwehr habe drei Fahrzeuge eingebüßt. „Die sind im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen“, sagte Hornikel. Die Kameradinnen und Kameraden hätten sich auf das Fahrzeugdach flüchten müssen, um von dort selbst gerettet zu werden. Das Gemeine sei, so Hornikel, dass man mit einem Entspannungsgefühl in den Abend gegangen, dann die Lage aber innerhalb von Minuten eskaliert sei

16:14 Uhr: Feuerwehr rettet Katastrophentourist in Dörzbach aus Auto

Im baden-württembergischen Dörzbach sind Feuerwehr und Polizei ausgerückt, um einen Mann aus seinem Auto zu befreien. Der 54-Jährige sei am Sonntagmorgen auf den überschwemmten Sportplatz gefahren, um sich das Hochwasser aus der Nähe anzuschauen, teilte die Polizei Heilbronn am Montag mit. Schon nach wenigen Metern sei der Wagen stehen geblieben. Bis zu den Seitenscheiben habe er unter Wasser gestanden. Der Fahrer habe schließlich die Rettungskräfte gerufen. Er wurde nicht verletzt, muss aber laut Polizei mit einer Kostenrechnung für den Einsatz rechnen.

15:43 Uhr: Evakuierung wegen Dammbruchs an der Amper in Oberbayern

Wegen eines Dammbruchs an der Amper im nördlichen Oberbayern haben am Montag Menschen in der Nähe des Flusses Gebäude verlassen müssen. Es gehe um ein Gebiet bei Moosburg an der Isar (Landkreis Freising), teilte das Landratsamt mit. Wie viele Menschen und Gebäude von der Evakuierung wegen der Überflutung betroffen sind, blieb zunächst unklar. Die Pegelstände der Amper hatten zuvor nach Angaben des Landratsamts die historischen Höchstwerte überschritten. Am Vormittag lag der Pegelstand bei Inkofen demnach bei 3,98 Meter – der vorige Höchststand aus dem Jahr 1994 lag demnach bei 3,66 Meter.

15:27 Uhr: Zwei Tote in überflutetem Haus in Baden-Württemberg gefunden

Einsatzkräfte der Feuerwehr haben zwei Leichen aus einem leer gepumpten Keller in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis geborgen. Das bestätigte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Der Keller war zuvor aufgrund des Hochwassers vollgelaufen. Die genauen Hintergründe des Todes sind noch unklar. Bei den Verstorbenen handelt es sich einer Mitteilung zufolge um einen Mann und eine Frau. Die Identität der beiden sei aber noch nicht gesichert geklärt. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen aufgenommen.

14:40 Uhr: Uniper sichert Kraftwerk Irsching gegen Dammbruch

Der Energiekonzern Uniper sichert wegen des Hochwassers sein Kraftwerk Irsching bei Ingolstadt ab. Da der Damm des Donau-Zuflusses Paar westlich des Kraftwerks zu brechen drohe, würden vorbereitende Maßnahmen getroffen, um das Kraftwerk im Bedarfsfall abzuschalten und in einen sicheren Zustand zu versetzen, erklärte der Versorger am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Die Leitung des Kraftwerks sei in engem Kontakt mit dem örtlichen Krisenstab. Es würden Überflutungsschutzmaßahmen im Bereich des Kraftwerksgeländes vorgenommen.

14:36 Uhr: Kretschmann zu Hochwasser: „Werden so was häufiger bekommen“

Die Menschen im Land müssen sich nach Worten von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf immer häufigere Hochwasserlagen einstellen. „Wir müssen damit rechnen, dass wir so was häufiger bekommen“, sagte der Grünen-Politiker am Montag bei einem Besuch in der besonders betroffenen Gemeinde Meckenbeuren. Das sei schlicht ein Ergebnis des Klimawandels. Verglichen mit Bayern sei Baden-Württemberg diesmal mit einem blauen Auge davongekommen, so der Regierungschef. Aber im Norden des Landes sei die Lage noch „höchst prekär“.

13:51 Uhr: Hochwasserort Schrobenhausen bereitet Aufräumen vor – Trauer um Opfer

Die Hochwasserlage im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stabilisiert sich langsam. Im stark von den Fluten betroffenen Schrobenhausen haben die Vorbereitungen für die Aufräumarbeiten begonnen, überschattet vom Tod einer 43-Jährigen in einem überfluteten Keller. „Bis zuletzt hatten wir noch die Hoffnung einer Rettung. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen“, teilte Landrat Peter von der Grün (parteilos) am Montag mit. Rettungskräfte hatten am Vormittag die Frau gefunden, die seit Samstagabend als vermisst galt. Sie war zuletzt im Keller des Mehrfamilienhauses gesehen worden.

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In mehreren Landkreisen Baden-Württembergs gilt die höchste Hochwasser-Warnstufe.

© Grafik: Tsp/Infografik | Quelle: AFP, Hochwasserportal

Die Frau ist das zweite bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg. Am Sonntagmorgen war in Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern ein Feuerwehrmann tot geborgen worden, der bei einer Rettungsaktion ums Leben kam. Der Mann war bei einem Einsatz mit drei Kollegen mit dem Schlauchboot gekentert. Nach Angaben des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen ist die Hochwasserlage im Landkreis derweil weitestgehend stabil. Für die Donau werde die Scheitelwelle am Dienstagabend erwartet.

13:50 Uhr: Kretschmann und Strobl danken Einsatzkräften

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (CDU) haben nach dem Hochwasser Einsatzkräften vor Ort gedankt. Kretschmann sagte in der Gemeinde Meckenbeuren, er sei als Ministerpräsident stolz, in so einem geordnetem Gemeinwesen zu sein, wo Katastrophen so professionell gemanagt würden. Strobl sprach von einer exzellenten Stabsarbeit, die geleistet worden sei. „Selber ist der Keller voll, und trotzdem gehen sie in den Einsatz“, sagte Strobl. „Das ist wirklich, was unser Land ausmacht. Dass man nicht auf sich schaut, sondern guckt, wo die Not am größten ist.“

Strobl hat die Hochwasserlage im Land als „angespannt statisch“ bezeichnet. Man könne noch keine Entwarnung geben, sagte er bei einem Besuch in Meckenbeuren, das besonders betroffen war. „Wir müssen noch weiter auf die Zähne beißen und durchhalten.“ Aber man könne nun für den Südwesten verhalten zuversichtlich sein, dass es nicht noch schlimmer werde. Die Lage sei schwierig, aber man sei gut aufgestellt gewesen. Strobl betonte, dass sich die Investitionen in den Katastrophenschutz, die man getätigt habe, nun ein Stück rechnen würden. 

13:26 Uhr: Tonnenschwere Sandbehälter gegen das Hochwasser

Um Anwohner nahe der Donau in Straubing vor dem Hochwasser zu schützen, haben städtische Mitarbeiter eine Schutzmauer aus extragroßen Sandsäcken errichtet. Die sogenannten Big Packs fassen jeweils rund 1,8 Tonnen Sand, sagte ein Mitarbeiter am Montag. Seit dem Vortag waren sie mit den Arbeiten beschäftigt. Die Barriere entlang einer Wohnsiedlung im Regierungsbezirk Niederbayern ist etwa 400 Meter lang. An tieferen Straßenabschnitten werden die Big Packs zweireihig aufgestellt, um dem steigenden Druck des Donauwassers noch besser standhalten zu können.

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In Straubing schützen städtische Mitarbeiter eine Wohnsiedlung an der Donau auf etwa 400 Metern Länge mit Sandsäcken.

© dpa/Ute Wessels

Die Stadt Straubing und der Landkreis Straubing-Bogen hatten am Sonntag angesichts des Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen. Im Stadtgebiet von Straubing wurde am Sonntagabend Meldestufe 4 überschritten. Laut Hochwassernachrichtendienst lag der Pegel am Montagmorgen bei 6,74 Metern. Der Scheitel wurde für Dienstag erwartet. Das wäre ein Tag früher als zunächst angenommen. Die Stadt bat Bürgerinnen und Bürger darum, abgesperrte Bereiche nicht zu betreten und den Anweisungen von Einsatzkräften zu folgen. Die Feuerwehr führt den Angaben nach regelmäßig Dammwachen durch.

13:24 Uhr: Wassermassen reißen in Hochwasserort im Südwesten Autos mit sich

Wassermassen haben im Hochwasserort Rudersberg in Baden-Württemberg Autos mit sich gerissen. Mehrere landeten auf Bahngleisen, eines auf einem Brunnen, wie auf Bildern vom Montag zu sehen ist. Auf verschlammten Straßen lag aus Häusern weggespülter Hausrat. Auf einer Brücke sammelte sich massenhaft angespülter Unrat an. Der Ort im Rems-Murr-Kreis war besonders stark von den Überflutungen durch den starken Regen betroffen. Am Montagmittag wurde die Hochwasserwarnung für den Kreis aufgehoben, vorsorglich evakuierte Menschen durften in ihre Häuser zurückkehren. In der Nacht war noch Katastrophen-Voralarm ausgelöst worden. 

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Rudersberg: Die Folgen der Flut.

© dpa/Bernd Weißbrod

12:49 Uhr: Passagierschiff auf der Donau evakuiert

In Deggendorf in Niederbayern ist wegen des Hochwassers ein Passagierschiff evakuiert worden. Mehr als 140 Menschen würden seit den Mittagsstunden vom Schiff gebracht, sagte eine Sprecherin des Landratsamts am Montag. Wegen des Hochwassers an der Donau könne das Schiff nicht weiterreisen. Bei den Passagieren handle es sich überwiegend um ältere Menschen. Es gebe aber bislang keinen medizinischen Notfall an Bord, hieß es weiter.

In dem Landkreis wurde am Montag der Katastrophenfall ausgerufen, wie Landrat Bernd Sibler (CSU) im sozialen Netzwerk Instagram sagte. Dies diene der besseren Koordination der Maßnahmen. Am Montag wurden für die Bereiche Niederalteich und Winzer die Dämme mit Sandsäcken verstärkt.

12:38 Uhr: Scholz spricht im Hochwassergebiet von Solidarität

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei einem Besuch im bayerischen Hochwassergebiet Hilfen zugesagt. „Die Naturgewalten sind groß“, sagte der SPD-Politiker am Montag in Reichertshofen südlich von Ingolstadt. Solidarität sei jetzt nötig. Es solle auch weiter mit Mitteln des Bundes geholfen werden. Viele Einsatzkräfte seien bereits vor Ort, auch von der Bundeswehr. Scholz dankte allen Helfern und erinnerte an einen Feuerwehrmann, der im Einsatz ums Leben gekommen ist. Solche Hochwasserereignisse kämen wegen des Klimawandels nun verstärkt vor. Er sei dieses Jahr bereits vier Mal in einem Einsatzgebiet gewesen.

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In Bayern herrscht nach heftigen Regenfällen vielerorts weiter Hochwasser. Söder und Scholz machen sich vor Ort ein Bild von der Lage.

© dpa/Peter Kneffel

„Die Lage ist und bleibt ernst und kritisch und angespannt“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Es gebe immer wieder Durchbrüche von Dämmen und damit Überflutungen. Über 3000 Personen seien evakuiert worden, Tendenz steigend. Aktuell seien 20.000 Helfer im Freistaat im Einsatz. Die Landesregierung werde bei ihrer Kabinettssitzung am Dienstag über Hilfen beraten und wäre auch dankbar für eine Beteiligung des Bundes. Das Hochwasser werde sich nun verlagern Richtung anderer Donau-Städte wie Regensburg, Straubing und Passau, so Söder. Es bestehe aber die Hoffnung, dass die dortigen Vorbereitungen das Schlimmste verhindern könnten. Insgesamt sei viel investiert worden in den Hochwasserschutz. Es gebe aber „keine Vollkaskoversicherung gegen den Klimawandel“.

12:35 Uhr: Auto steckt im Hochwasser fest – Feuerwehr rettet 81-jährigen Fahrer

Die Feuerwehr hat einen 81 Jahre alten Autofahrer in der Oberpfalz aus dem Hochwasser gerettet. Der Mann sei auf einer überfluteten Straße im Markt Hahnbach nahe Nürnberg gefahren, um sich das Hochwasser der Vils anzuschauen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Doch dann habe sich der Wagen am Sonntag festgefahren und das Wasser sei weiter gestiegen. Der Fahrer sei deshalb durch das Schiebedach auf das Auto geklettert und habe um Hilfe gerufen. Ein Walker informierte die Polizei. Die Feuerwehr rückte mit einem Spezialfahrzeug an und holte Wagen samt Fahrer aus dem Wasser.

12:17 Uhr: Bauernverband rechnet mit „massiven Flutschäden“ für Landwirtschaft

Der Bauernverband rechnet mit großen Schäden für die Landwirtschaft durch das Hochwasser im Süden Deutschlands. „Wir schauen mit großer Sorge nach Bayern und Baden-Württemberg“, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir gehen davon aus, dass auch die Landwirtschaft mit massiven Flutschäden bei Flächen und Gebäuden konfrontiert ist.“ Für konkrete Schätzungen sei es allerdings zu früh.

12:11 Uhr: Rhein im Südwesten wohl am Donnerstag wieder für Schiffsverkehr frei

Die Hochwasserzentrale Baden-Württemberg rechnet damit, dass die Pegelstände am Rhein bis voraussichtlich diesen Donnerstag wieder unter die für die Schifffahrt kritischen Werte sinken. Dann wird auch der Schiffsverkehr zwischen Iffezheim und Germersheim wieder aufgenommen, wie es am Montag hieß.

Am Oberrhein am Pegel Maxau bei Karlsruhe seien die Wasserstände derzeit wieder rückläufig. Hier war die Marke von 7,50 Metern überschritten worden. Die Experten erwarten dann zwar einen kurzfristigen Wiederanstieg bis Mittwoch. Ab Donnerstag aber könne der Rhein für Schiffe wieder freigegeben werden. Auch auf dem Neckar zwischen Heidelberg und Stuttgart, wo die Schifffahrt ebenfalls seit dem Wochenende eingestellt ist, werde in den nächsten Tagen mit Entwarnung gerechnet, wie ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Heidelberg sagte. 

11:59 Uhr: Unwetterwarnung: Wetterdienst erwartet Starkregen in Süddeutschland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine neue Unwetterwarnung herausgegeben und dabei am Montag vor teils kräftigen Gewittern mit Starkregen vor allem im Süden und im Osten Deutschlands gewarnt. Etwa ab den Mittagsstunden am Montag sei zunächst südlich des Mains bis zur Donau mit Gewittern und Starkregen mit bis zu 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit zu rechnen, warnte der DWD in Offenbach.

Örtlich ist der neuen Warnung zufolge sogar mit Regenfällen zwischen 40 und 70 Litern in kurzer Zeit zu rechnen. Bis zum Montagabend sollen sich die Unwetter etwas nach Süden, bis zum Hochrhein und ins nördliche Alpenvorland ausgreifend verbreiten. Für diese Regionen galt eine Unwettervorabinformation. Am Montagsabend seien auch an den Alpen erste kräftige Gewitter mit Starkregen zu erwarten. Auch von Thüringen und Sachsen bis ins östliche Sachsen-Anhalt und nach Brandenburg und Berlin gelte für Montagnachmittag und -abend eine Warnung vor Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 Litern je Quadratmeter.

11:43 Uhr: Faeser zu Bayern-Hochwasser: Lehren aus Ahrtal gezogen

Im Hilfseinsatz nach den heftigen Überschwemmungen in Bayern sieht Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Lerneffekte aus der Katastrophe im Ahrtal. Sie sei beeindruckt, wie gut die Rettungskräfte zusammenarbeiten, sagte sie am Montag bei ihrem Besuch im oberbayerischen Markt Reichertshofen. Ihr Eindruck sei, „dass nach dem Ahrtal auch die Lehren daraus gezogen wurden, dass das viel besser funktioniert in der Koordinierung, in der Zusammenarbeit“. Faeser besuchte den am Vortag von Wassermassen überschwemmten Ort gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Sie zeigte sich beeindruckt von dem Zusammenhalt in der Region und betonte die große Bedeutung des Ehrenamtes. Der im Einsatz gestorbene Feuerwehrmann habe „unter Einsatz seines Lebens andere Menschenleben gerettet“. „Was Menschen im Ehrenamt auf sich nehmen, um andere zu retten, ist unfassbar großartig.“ Das Ehrenamt werde viel zu wenig gewürdigt. Sie sprach den Angehörigen des Mannes ihr „tief empfundenes Beileid“ aus.

11:35 Uhr: Weitere Dammbrüche in Schwaben befürchtet

In Schwaben drohen weitere Dammbrüche wegen des dramatischen Hochwassers. Im Landkreis Donau-Ries wurde die Bevölkerung der Orte Heißesheim und Auchsesheim am Montag erneut aufgefordert, das Gebiet umgehend zu verlassen, weil Dämme nachgeben könnten. „Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden“, teilte die Kreisbehörde in Donauwörth mit, nachdem bereits am Sonntagabend gewarnt wurde. Notunterkünfte seien eingerichtet worden.

Auch für die anderen bislang evakuierten Bereiche könne keine Entwarnung gegeben werden. In dem Landkreis ist wegen der Flut aktuell auch die Trinkwasserversorgung nicht mehr im gewohnten Umfang sicher. Mehrere Trinkwasserbrunnen seien beeinträchtigt, berichtete das Landratsamt. Den Bewohnern von Mertingen, Oberndorf sowie weiterer Orte wurde empfohlen, das Trinkwasser abzukochen. 

11:26 Uhr: Rettungskräfte finden Leiche nach Überflutung von Keller

Rettungskräfte haben im vom Hochwasser stark betroffenen oberbayerischen Schrobenhausen eine Leiche im Keller eines Hauses entdeckt. Es handele sich um eine vermisste 43-Jährige, nach der seit Sonntag gesucht worden war, sagte ein Polizeisprecher.

11:09 Uhr: Scholz in Hochwassergebiet eingetroffen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist im Flutgebiet in Oberbayern eingetroffen. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will er sich in dem am Vortag von Wassermassen überschwemmten Markt Reichertshofen ein Bild von der Lage vor Ort machen. Faeser drückte im Gespräch mit Lokalpolitikern ihre Betroffenheit über den Tod eines Feuerwehrmannes im Hochwasser-Einsatz aus: „Das ist wirklich furchtbar, was da passiert ist“, sagte sie am Montag. „Da sieht man, wie gefährlich diese Einsätze sind.“

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Scholz, Söder, Herrmann, Faeser: Politiker blicken in Reichertshofen auf einen Damm aus Sandsäcken.

© dpa/Sven Hoppe

11:03 Uhr: Wüst fordert vom Kanzler Pflichtversicherung für Naturkatastrophen

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nimmt bei seiner Forderung nach einer Pflichtversicherung für Elementarschäden den Bundeskanzler in die Pflicht. „Deutschland steht im Dauerregen, doch der Kanzler spannt den Regenschirm nicht auf. Ich habe die klare Erwartung, dass Olaf Scholz jetzt zu seinem Wort steht und eine Pflichtversicherung für Elementarschäden einführen wird“, sagte Wüst am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Die Länderchefs wollen am 20. Juni mit Scholz über die mögliche Einführung einer Pflichtversicherung beraten.

10:54 Uhr: Wasserstände von Rems und Murr steigen weiter – Pflegeheim evakuiert

Trotz des nachlassenden Regens gehen die Verantwortlichen im Landkreis Ludwigsburg von einer akuten Gefahrenlage und steigenden Wasserständen aus. „Auch wenn derzeit kein starker Regen fällt, erwarten wir weiterhin einen Anstieg des Wasserstands von Rems und Murr“, sagte Landrat Dietmar Allgaier am Montagmorgen. In Remseck sei der Scheitelpunkt der Rems noch nicht erreicht. Der Führungsstab beobachte die Lage und koordiniere die Einsatzkräfte. Insgesamt seien rund 250 Männer und Frauen der Feuerwehren im Einsatz.

Am Morgen wurden laut Landkreis zwei Pflegeheime in Steinheim an der Murr evakuiert. Der Landkreis rief die Anrainerkommunen von Neckar, Rems und Murr zudem auf, ihre lokalen Krisenstäbe einzurichten. Möglich sei ein Hochwasser, wie es dort nur einmal in 100 Jahren vorkommt.

10:30 Uhr: Oberrhein wegen Hochwasser für die Binnenschifffahrt gesperrt

Nach heftigen Regenfällen ist Deutschlands wichtigste Wasserstraße Rhein für die Schifffahrt teilweise gesperrt. „Am Oberrhein ruht die Schifffahrt“, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. „Hier wurden kritische Marken bei den Pegelständen übertroffen.“ Zu den betroffenen Regionen gehören etwa Maxau bei Karlsruhe, Mannheim und Worms. Am Mittelrhein – also in etwa der Bereich zwischen Mainz und Bonn – dürfte es dem WSA zufolge am Dienstag oder Mittwoch zu Sperrungen kommen. „Nach den jetzigen Prognosen dürften diese aber nicht sehr lang sein“, sagte der Sprecher.

Hintergrund: Mit den Sperrungen soll verhindert werden, dass durch den Schiffsverkehr Schäden für die Anrainer entstehen. Die Schiffe erzeugen Wellen, die bei Hochwasser über die Uferkante treten und etwa Keller volllaufen lassen können.

10:23 Uhr: Hochwasser der Donau laut Experten ähnlich wie 2002

Der Wasserstand der Donau steigt und steigt: Der Hochwassernachrichtendienst Bayern rechnet damit, dass die Donau ab Regensburg flussabwärts ähnlich viel Wasser führen wird wie beim Hochwasser 2002.

In Passau wurde am 13. August 2002 am Messpunkt Ilzstadt ein Wasserstand von 10,80 Meter gemessen. Am Montagvormittag lag der Wert bei 7,77 Metern – Tendenz steigend. Am vergangenen Dienstag waren maximal 5,80 Metern registriert worden.

Der Hochwassernachrichtendienst erwartet den Scheitel der Flutwelle von Regensburg bis Passau erst im Verlauf des Dienstags und Mittwochs. In Neu-Ulm könne am Dienstag ein Wiederanstieg knapp in die höchste Meldestufe 4 erfolgen, für Günzburg in Meldestufe 3. In Regensburg gilt seit Montag der Katastrophenfall. Die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke lag am Vormittag bei 5,98 Metern. Am vergangenen Dienstag lag der Wert im Schnitt noch bei etwa 2,70 Metern. Nach den Daten der Experten wurden beim vergangenen großen Hochwasser am 4. Juni 2013 genau 6,82 Meter gemessen, am 14. August 2002 waren es 6,60 Meter.

Hochwasser-Lage in Süddeutschland: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

Bayern, Offingen: Ein Lastwagen steht im Hochwasser der Mindel auf einem Parkplatz.

© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

10:03: Hochwasserlage an der Lein entspannt sich

Die Hochwasserlage im baden-württembergischen Ostalbkreis hat sich etwas entspannt. Die Abflussmenge, die die Lein herunterkomme, sinke, sagte eine Sprecherin des Krisenstabs am Montagmorgen. Man stufe die Lage deshalb zurück von einem sogenannten Extremhochwasser- zu einem Jahrhunderthochwasser-Ereignis. Ein Großteil der Menschen könne nach der Evakuierung wieder zurück in die Häuser. Aber es gebe immer noch Häuser in überschwemmten Gebieten. Die Sprecherin sprach nicht von einer Entwarnung in der Region. „Aber es ist ein deutliches Signal der Verbesserung.“ Hunderte Menschen waren in der Gegend evakuiert worden.

09:56 Uhr: Starker Regen im Regierungsbezirk Tübingen – Unwetterwarnung

Angesichts des Dauerregens in vielen Teilen Baden-Württembergs hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Unwetterwarnung für den Regierungsbezirk Tübingen ausgerufen. Bis zum Montagabend könnten Menschen durch ergiebigen Dauerregen, überflutete Straßen und Unterführungen sowie mögliche Erdrutsche gefährdet werden, teilte der DWD am Morgen mit. Die Meteorologen rieten dazu, gefährdete Abschnitte zu meiden, je nach Risiko auch vorbeugend Hochwasser-Schutzmaßnahmen zu treffen und bei einer drohenden Überflutung den Keller sofort zu verlassen.

09:31 Uhr: Anwohner in Ebersbach an der Fils evakuiert

In der stark vom Hochwasser getroffenen Gemeinde Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart sind Anwohnerinnen und Anwohner mehrerer Straßenzüge in Sicherheit gebracht worden. Wie viele Menschen betroffen waren, konnte eine Stadtsprecherin am Montag zunächst nicht sagen. Die Menschen waren schon vorgewarnt gewesen und von der Stadt angehalten worden, Dokumente und das Nötigste zusammenpacken.

Angesichts der Hochwasserlage sollten am Montag auch alle Schulen und städtische Kitas geschlossen bleiben, wie die Stadt auf ihrer Facebook-Seite weiter mitteilte An der Einschätzung des Landratsamts Göppingen hatte sich zunächst nichts geändert, wie ein Sprecher am Morgen sagte: Es gebe massive Überflutungen in dem Ort, die ein Wohngebiet betreffen. Von der Behörde war eine sogenannte außergewöhnliche Einsatzlage angeordnet worden.

Hochwasser-Lage in Süddeutschland: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

Das Hochwasser im Körschtal bei Stuttgart Plieningen.

© imago/Wilhelm Mierendorf/imago

09:29 Uhr: Suche nach vermisster Frau in überflutetem Keller läuft weiter

Rettungskräfte haben am Montag im oberbayerischen Schrobenhausen die Suche nach einer im Hochwasser vermissten Frau fortgesetzt. Weil Taucher am Vortag nicht in den vollgelaufenen Keller des Hauses vordringen konnten, würden in dem Gebäude nun Pumpen eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. So hoffe man, die 43-Jährige zu finden, die zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden sei. „Der Einsatz läuft“, sagte der Sprecher. 

09:07 Uhr: Söder: Hochwasser wird noch mehrere Tage in Bayern bleiben

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) rechnet damit, dass das Hochwasser noch bis zur Wochenmitte die Katastrophenschutzbehörden im Freistaat beschäftigen wird. „Es geht zwar etwas zurück, aber eine Totalentwarnung kann man nicht geben“, sagte er am Montagmorgen im Deutschlandfunk.

Selbst wenn es aufhöre zu regnen, würden durch die Zuläufe die Pegelstände der größeren Flüsse noch steigen, betonte er. „Die meisten sagen, bis Mittwoch, Donnerstag wird das Ganze noch dauern.“ Nun komme es darauf an, die erschöpften Einsatzkräfte abzulösen. Dafür würden aus ganz Bayern und auch anderen Bundesländern Kräfte zusammengezogen. Land und Bund müssten dann gemeinsam helfen, um die enorm hohen Schäden in den betroffenen Orten zu beseitigen. In diesem Zusammenhang sprach sich Söder im Deutschlandfunk und auch im Radiosender Bayern 2 des Bayerischen Rundfunks (BR) nochmals für eine Pflichtversicherung für Immobilieneigentümer aus.

08:59 Uhr: Bahn rät von Reisen nach Süddeutschland wegen Hochwasser weiterhin ab

Wegen der Hochwasserlage in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns rät die Deutsche Bahn auch weiterhin von Fahrten nach Süddeutschland ab. Bei den Fernverkehrsverbindungen kommt es zu Zugausfällen, vor allem München kann von Stuttgart, Würzburg und Nürnberg aus nicht angefahren werden, wie die Bahn am Montag mitteilte.

Die Einschränkungen werden den Angaben nach auch am Montag andauern. Auf folgenden Strecken komme es zu Ausfällen: München-Nürnberg-Erfurt-Berlin, Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt(M), München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten (Allgäu)-Oberstdorf. Zwischen Nürnberg und Würzburg verspäten sich die Züge.

Für Tickets, die bis Sonntag für Sonntag und Montag auf diesen Strecken gebucht wurden, ist die Zugbindung aufgehoben. Das Ticket gelte für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Bei allen übrigen Zugverbindungen erwartet die Bahn weiterhin eine hohe Auslastung.

Am Montagmorgen war die Lage in den beiden Kreisen Rems-Murr und Ostalb östlich von Stuttgart besonders kritisch.

08:39 Uhr: Mittlerweile drei Dammbrüche an der Paar im Landkreis Pfaffenhofen

Der Damm des Flusses Paar im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist mittlerweile an drei Stellen gebrochen. Das sagte eine Sprecherin des Landeratsamtes am Montagmorgen. In den betroffenen Gebieten in Baar-Ebenhausen und Manching seien alle Bewohner aufgefordert, in ihren Wohnungen und Häusern das Erdgeschoss zu verlassen und höhere Stockwerke aufzusuchen.

Bis zu 800 Menschen wurden in Baar-Ebenhausen in Sicherheit gebracht. In der Grund- und Mittelschule Reichertshofen seien rund 250 Betroffene untergebracht. An der Schule finde am Montag kein Unterricht statt.

Die Paar ist ein Nebenfluss der Donau. In Vohburg werde die Donau weiter engmaschig überwacht, Sicherungsmaßnahmen liefen. Die Autobahn 9 ist zwischen Ingolstadt und Langenbruck ist den Angaben zufolge nach wie vor beidseitig gesperrt. Bis zu 4000 Kräfte verschiedener Hilfsorganisationen sowie der Bundeswehr seien derzeit im Landkreis Pfaffenhofen im Einsatz. 

Hochwasser-Lage in Süddeutschland: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

 Das Hochwassergebiet in Günzburg in Bayern.

© IMAGO/Bihlmayerfotografie

08:21 Uhr: Zusammenfassung: Hochwasser-Lage spitzt sich in einigen Gebieten im Süden zu – Katastrophenfall auch in Regensburg ausgerufen

Die Hochwasserlage spitzt sich in einigen Gebieten Baden-Württembergs zu. Besonders kritisch war die Lage am Montagmorgen in den beiden Kreisen Rems-Murr und Ostalb. Wegen der ansteigenden Flusspegel wurden am Montagmorgen in Abtsgmünd (Ostalbkreis) flussnahe Wohngebiete evakuiert. Die Bewohner kamen in Notunterkünften unter. Wie viele Menschen davon betroffen waren, war zunächst unklar. Schulen bleiben dort am Montag vorsorglich geschlossen, wie eine Sprecherin des Landratsamtes sagte.

Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen Gegenden Baden-Württembergs und Bayerns Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind im Einsatz.

Laut Deutschem Wetterdienst kann es auch zum Wochenbeginn wieder kräftige Gewitter und Starkregen geben. In Bayern kann der Hochwassernachrichtendienst längst noch keine Entwarnung geben: Zwar gehen an den Zuflüssen zur Donau die Fluten vielerorts langsam zurück, nun trifft das Hochwasser aber zunehmend die Donau selbst. Die höchste Meldestufe vier wurde dem aktuellen Lagebericht zufolge von Regensburg bis Straubing erreicht, in Passau soll es am Montagabend so weit sein.

In Kehlheim soll der Fluss im Laufe des Tages in den Bereich eines 20-Jahres-Hochwassers steigen. Regensburg hat bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke habe in den frühen Morgenstunden einen Stand von 5,80 Meter erreicht, teilte die Stadt am Montag mit. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete um 7.00 Uhr dann 5,90 Meter – am vergangenen Dienstag lag der Wert im Schnitt noch bei etwa 2,70 Metern. Nach den Daten der Experten wurden beim vergangenen großen Hochwasser am 4. Juni 2013 genau 6,82 Meter gemessen.

Am Wochenende hatten bereits mehrere Landkreise und Städte in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Zwei Menschen gelten derzeit als vermisst: Einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen haben die Einsatzkräfte noch nicht gefunden. Die Suche werde weiter fortgesetzt, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen.

Ebenfalls seit Sonntag wird im oberbayerischen Schrobenhausen eine Frau vermisst. Rettungskräfte vermuteten sie in einem überfluteten Keller. Wegen der gefährlichen Lage konnten Helfer aber bis Sonntagabend nicht nach ihr suchen. Ob sie mittlerweile gefunden wurde, konnte ein Polizeisprecher am Montag zunächst nicht sagen.

So manche Schulkinder dürfen vorerst zu Hause bleiben. Viele Schulen in besonders betroffenen Regionen beider Bundesländer haben den Präsenzunterricht für Montag abgesagt, auch Kitas oder Förderzentren sollen zu bleiben. Für jüngere Schulkinder werde teils Notbetreuungen eingerichtet.

Hochwasser-Lage in Süddeutschland: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann wurde eingestellt

Einsatzkräfte der DLRG waren beteiligt an einer Rettung von zehn Personen sowie mehreren Hunden in Neu-Ulm.

© imago/Eibner/Daniel REINELT

Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Montag stark beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilte in der Nacht auf Montag mit: „Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt.“ Der Fernverkehr könne München von Norden und Westen derzeit nicht anfahren.

Auch der Nahverkehr in Bayern bleibe stark beeinträchtigt. Für die Nacht wurden in Stuttgart, Nürnberg und München für Reisende Aufenthaltszüge eingerichtet.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob in der Nacht zu Montag zwar alle bestehenden Unwetterwarnungen vor schweren Gewittern mit Starkregen für Deutschland auf. Weiterhin gibt es demnach vor allem in Süddeutschland aber noch gebietsweise schauerartige Regenfälle mit Potenzial für Starkregen, wie der DWD am frühen Morgen mitteilte. Ab Mittag sollen dann vor allem Gebiete südlich der Donau sowie am Bayerischen Wald betroffen sein, auch Unwetter sind möglich.

Bis zum Abend könnten sich die Unwetter allmählich auch nach Süden, bis zum Hochrhein und ins nördliche Alpenvorland ausbreiten, hieß es. Am Abend sind auch an den Alpen kräftige Gewitter mit Starkregen möglich. Auch für den Osten Deutschlands erwartet der DWD ab dem Nachmittag Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Örtlich kann es dort auch Unwetter mit Mengen um die 30 Liter pro Quadratmeter geben.

Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen reist Bundeskanzler Scholz (SPD) in ein Flutgebiet. Mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wird er in Reichertshofen erwartet. Wie so viele andere Ortschaften wurde der oberbayerische Markt von Wassermassen überschwemmt.

Ein Umdenken angesichts dieser Lage fordert der Deutsche Städte- und Gemeindebund. „Allen voran braucht es mehr Eigenverantwortung, Eigenvorsorge und Bereitschaft der Gesellschaft, das Problem gemeinsam anzugehen und auch selber aktiv zu werden“, sagte dessen Präsident Uwe Brandl (CSU) der „Augsburger Allgemeinen“. „Dazu gehört es, Grundstücke abzugeben, wenn das zum Hochwasserschutz erforderlich ist, aber auch die Mitfinanzierung von Schutzmaßnahmen oder der Verzicht auf das Bauen im Überschwemmungsbereich.“

Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und CSU-Politikerin, verlangte ebenfalls in der „Augsburger Allgemeinen“, mehr in den Katastrophenschutz zu investieren. „Deutschland hat diesbezüglich insgesamt Nachholbedarf“, sagte sie. „Es braucht deshalb eine Zeitenwende, insbesondere, was die nachhaltige und zukunftsgerichtete Finanzierung des Bevölkerungsschutzes angeht.“ (dpa/Reuters/AFP)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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