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Skater-Marathon: Ob auf Eis oder auf Rollen, Bart Swings ist der Schnellste
Nach Rang zwei im vorigen Jahr setzt sich der Olympiasieger im Eisschnelllauf diesmal wieder beim Marathon der Skater in Berlin durch.
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Das Rennen der Inlineskater ist in Berlin Teil des Vorprogramms und findet traditionell einen Tag vor dem großen Event statt. Als ein großes Highlight sehen es viele Berliner:innen womöglich nicht, denn in der Vergangenheit gab es doch viel Frust, wenn schon am Sonnabend die halbe Innenstadt gesperrt war. Autos müssen ja schließlich mindestens 364 Tage im Jahr Vorfahrt haben, wer braucht schon Ruhe und gesunde Luft in der Metropole.
Ganz im Ernst, das Skaterrennen ist nicht unbedingt in der Blüte seiner Geschichte. Diesmal gingen 3500 Starterinnen und Starter auf die Strecke, im Vorjahr waren es noch 4500. Wegen der gesunkenen Teilnehmerzahlen und des Unmuts an der Strecke in den Vorjahren wurde das Rennen erstmals auf einem neuen Rundkurs ausgetragen und nicht mehr auf der Marathonstrecke der Läufer.
Es gewann zum bereits neunten Mal der Mann, der im Jahr 2022 schon einen Streckenrekord in Berlin aufgestellt hatte, Bart Swings. Diesmal war der Belgier zwar etwas langsamer als vor zwei Jahren, er brauchte nämlich 60:02 Minuten, sein Streckenrekord lag bei 56:45 Minuten. Der Wind blies diesmal zu heftig, eine neue Bestleistung war da nicht drin.
Bart Swings ist die schillernde Figur der Szene. 2010 stieg der Mann, gebürtig aus Herent in Flämisch-Brabant, im Winter auf die Kufen um, parallel zu seiner Laufbahn im Inline-Speedskating setzte er auch auf Eisschnelllauftraining, er wollte eben was ganz Großes gewinnen: Denn Eisschnelllauf ist anders als Inlineskating olympisch.
In Belgien allerdings ist Eisschnelllauf eine Randsportart, anders als im Nachbarland Niederlande. Und weil es in der Heimat nicht eine einzige taugliche 400-Meter-Bahn gab, fuhr Swings zweimal die Woche nach Eindhoven in die Niederlande, um dort zu trainieren.
Innerhalb weniger Jahre wurde Swings in internationale Spitze im Eisschnelllauf und schaffte im Jahr 2018 bei den Winterspielen von Pyeongchang eine dicke Überraschung, als er Silber im Massenstart holte. Vier Jahre später in Peking legte er dann noch einen drauf, und wurde Olympiasieger im Massenstart.
Der damals 31 Jahre alte Mann bescherte Belgien erst die zweite Goldmedaille bei Winterspielen überhaupt, zu seinem unglaublichen Coup sagte er: „Es ist verrückt, dass es geklappt hatte.“
Trotzdem ging er weiter vor allem auf die Straße und da gab es für ihn im vergangenen Jahr mal nur Platz zwei bei seinem geliebten Rennen von Berlin, hinter seinem Landsmann Jason Suttels, der diesmal Zweiter wurde. Auf Rang drei kam als bester Deutscher Felix Rijhnen ins Ziel. Das Rennen der Frauen entschied die Niederländerin Noraly Berber Vonk in 1:13:53 Stunden für sich.
Kommendes Jahr kann dann Bart Swings seinen zehnten Lauf in Berlin gewinnen, sicher ein schönes Ziel für ihn.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de
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