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500 Millionen Jahre heißkalte Klimageschichte: Überwiegend war es warm, sehr warm

500 Millionen Jahre heißkalte Klimageschichte: Überwiegend war es warm, sehr warm

© dpa/Julian Stratenschulte

500 Millionen Jahre heißkalte Klimageschichte: Überwiegend war es warm, sehr warm

Erdklima und CO₂-Gehalt in der Atmosphäre hängen eng zusammen. Eine neue Rekonstruktion blickt eine halbe Milliarde Jahre in die Vergangenheit.

Von Walter Willems, dpa

Das Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂) prägt das Erdklima seit mindestens einer halben Milliarde Jahre. Das folgert ein Forschungsteam aus den USA und Großbritannien aus einer Rekonstruktion der globalen Oberflächentemperatur über 485 Millionen Jahre.

Wenn die CO₂-Werte niedrig sind, ist die Temperatur niedrig, bei viel CO₂ ist die Temperatur hoch.

Jessica Tierney von der University of Arizona

Die Temperatur schwankte demnach überraschend stark. „Diese Studie veranschaulicht eindeutig, dass Kohlendioxid die globalen Temperaturen über geologische Zeiträume hinweg dominiert“, sagte Co-Autorin Jessica Tierney von der University of Arizona in Tucson.

„Wenn die CO₂-Werte niedrig sind, ist die Temperatur niedrig, bei viel CO₂ ist die Temperatur hoch.“ Die im Fachblatt „Science“ veröffentlichte Studie deutet auch darauf hin, dass das Erdklima während der vergangenen halben Milliarde Jahre überwiegend warm war.

CO₂ ist nicht alles

Insgesamt schwankten die globalen Mittelwerte demnach zwischen elf und 36 Grad. Zum Vergleich: Derzeit liegt der Wert bei etwa 15 Grad.

Die Studie bezieht sich auf den größten Teil des Phanerozoikums, das vor 541 Millionen begann und bis heute andauert. In die Frühphase dieses Zeitalters, das Kambrium, das vor 485 Millionen Jahren endete, fällt die Entstehung fast aller heute bekannten Tierstämme.

Für die Rekonstruktion der folgenden Zeit kombinierte das Team um Emily Judd vom Smithsonian National Museum of Natural History in Washington Klimasimulationen mit rund 180.000 Messungen geochemischer Marker zu Temperatur und CO₂-Gehalt der Atmosphäre wie etwa Einlagerungen in Muschelschalen.

Demnach wechselten sich zwar Warm- und Kaltzeiten ab, meist war es aber ausgesprochen warm. Demnach herrschte in über 41 Prozent der untersuchten 485 Millionen Jahre ein ausgeprägtes Treibhausklima.

Ein kaltes Klima wie derzeit lag nur in 31 Prozent des Zeitraums vor. Solche Phasen lagen in der Zeit vor 350 bis vor 250 Millionen Jahren und in den vergangenen 34 Millionen Jahren.

„Unsere Art entwickelte sich in einem Eishaus-Klima, das den größten Teil der geologischen Geschichte nicht widerspiegelt“, betont die Paläoklimatologin Tierney.

Zwar habe das Klima auch in der Vergangenheit geschwankt, aber nicht mit der derzeitigen Geschwindigkeit.

Meist hing die Temperatur der Studie zufolge sehr eng mit der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre zusammen. Einzige Ausnahme ist demnach aus bislang ungeklärten Gründen das warme Mesozoikum, der Zeitraum vor 250 bis vor 66 Millionen Jahren.

Das Team weist darauf hin, dass neben Kohlendioxid auch andere Faktoren das Erdklima beeinflussen.

Etwa die Stärke der auf die Erde treffenden Sonnenstrahlung, der Einfluss anderer Treibhausgase wie etwa Methan und die Rückstrahlung von der Erdoberfläche, die unter anderem von der Verteilung und Anordnung von Wasser- und Landflächen abhängt. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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