Xavier Naidoo – hier auf der Bühne bei DSDS Foto: Henning Kaiser/dpa
Von der B.Z. Redaktion
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat gegen den Musiker Xavier Naidoo Anklage wegen Volksverhetzung erhoben.
Einem 52-jährigen Musiker aus Mannheim werde vorgeworfen, im März 2021 über einen Telegram-Kanal antisemitische und den Holocaust leugnende Inhalte durch Verlinkung eines Videos sowie durch eine mit Text versehene Bilddatei veröffentlicht zu haben, teilte die Behörde am Donnerstag ohne Nennung des Namens mit.
Bereits im Juli 2023 war gegen Naidoo wegen Volksverhetzung in vier Fällen, in einem Fall in Tateinheit mit Beleidigung, Anklage zum Landgericht Mannheim erhoben worden. Er soll zwischen Anfang Dezember 2020 bis Ende April 2021 ebenfalls über einen Telegram-Kanal antisemitische und den Holocaust leugnende Inhalte in Form von Texten, einer eigenen Audiobotschaft sowie durch Verlinkung zu anderen Videos veröffentlicht haben.
Im April 2022 hatte sich Naidoo erstmals über zu seinen Aussagen geäußert – und distanziert. In einem Youtube-Video bat er sogar um Entschuldigung für seine kruden Theorien. Auslöser für seinen Sinneswandel sei der Krieg in der Ukraine.
Dazu Naidoo wörtlich: „Wie euch haben auch mich die Ereignisse der vergangenen Wochen bestürzt und aufgerüttelt. Die brutale russische Invasion in die Ukraine, die Gewalt, die Menschenverachtung, die Tatsache eines Krieges, der gar nicht weit von uns entfernt ist, haben mich schockiert und tief erschüttert.“
Dazu müsse man folgendes wissen, so der umstrittene Sänger weiter: „Meine Frau kommt aus der Ukraine. Und ihre, unsere Familie lebt dort. Auch ich bin öfter in der Ukraine und aus diesem wunderschönen Land musste ich jetzt Familie und Freunde rausholen, weil dort Angst und Schrecken herrscht.“
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Das unfassbare Leid der Menschen, die schreckliche Dinge erleben müssen, die wirklich alles verloren haben, habe ihn tief bewegt, erklärt Naidoo. „Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt. Und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte. Hierzu habe ich auch viel mit Betroffenen und Freunden gesprochen (..) Ich musste mich auch kritischen Fragen zu Äußerungen von mir in der Vergangenheit stellen.“
Die Ermittlungen wurden dadurch offenbar nicht gestoppt. Ihnen lagen diverse Strafanzeigen zugrunde. Die Staatsanwaltschaft beantragte, alle Anklagen in der Großen Strafkammer des Landgerichts Mannheim zusammen zu verhandeln. Der Musiker bestreitet die Vorwürfe, die Staatsanwaltschaft verwies auf die Unschuldsvermutung.
Eine Quelle: www.bz-berlin.de