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Was will Scarlett Johansson auf dem Mond?: Welche Kinofilme sich diese Woche wirklich lohnen

Was will Scarlett Johansson auf dem Mond?: Welche Kinofilme sich diese Woche wirklich lohnen

© Sony

Was will Scarlett Johansson auf dem Mond?: Welche Kinofilme sich diese Woche wirklich lohnen

Eine Riesen-Expedition unter Fake-Verdacht, Führer und Verführte sowie ein Klassentreffen der Bösewichte – wir haben hier ein paar Kino-Tipps für Sie.

Noch ist das Kino nicht im Sommerschlaf. Immerhin schickt es mit „To The Moon“ und Scarlett Johansson einen Blockbuster mit sehr interessantem Thema ins Rennen.

Aber auch andere Filme lohnen den Gang ins Lichtspieltheater.

1 To The Moon

„To The Moon“ dreht sich um die Apollo-11-Mission, der erste Mann auf dem Mond im Juli 69, Neil Armstrong, und die Spekulationen drumherum.

Die USA hatten einen Wettlauf gegen die Sowjetunion gewonnen. Und der kommunistische Erzfeind danach behauptet, das Ganze sei ein Fake, die Mondlandung im Studio simuliert.

Viel Zeitkolorit und Fragezeichen, womit „To The Moon“ gleich in seinen Bann zieht, um aus obiger Geschichte seine eigene zu machen, zwischen Fortschrittsglauben, RomCom, Parodie und Star-Kino. Alleine der Name Scarlett Johansson dürfte Zuschauer bringen.

Quirlig stapft sie in New York als Marketing-Wunderwaffe Kelly Jones durch eine männerdominierte Welt. Sie wird nach Texas gerufen, um das Image der NASA zu verbessern.

Und streitet sich mit Missions-Direktor Cole Davis (Channing Tatum), der alte, ehrliche Werte verkörpert: Aufrichtigkeit, Wahrheit, Unbeirrbarkeit.

Als das Weiße Haus die Mission Apollo 11 als zu wichtig zum Scheitern erklärt, beginnt der eigentliche Countdown – in einem geheimen Studio.

Dort lässt Kelly Jones die Mondoberfläche nachbauen, engagiert drei Astronauten sowie einen Regisseur, der sich für Stanley Kubrick hält. Im Falle eines Scheiterns von Armstrong & Co. soll ein Film fürs weltweite Publikum im Fernsehen eingespielt werden.

Klingt aberwitzig, ist es auch. Wenn es im Sinne von Regisseur Greg Berlanti („Love, Simon“) und Autor Rose Gilroy war, die Debatte um „alternative Fakten“ mit Geschichtsunterricht für Millennials zu spiegeln, ist das nur teilweise gelungen.

Zu vorhersehbar das Ganze. Klar, wer da am Ende wen küsst, welche Variante der Mondlandung über die Bildschirme geht. Markus Ehrenberg

2 Nataschas Tanz

Der kleine Daantje spricht (fast) nie. Sein Vater verliert darüber den Verstand. Daantje kommt ins Klosterinternat, wo ihn Mönche und Mitschüler triezen.

Bei einem Ausflug mit ihm kommen seine Mutter und der gemeine Stiefvater ums Leben. Jahrzehnte später ist Daantje ein Kindskopf im Körper eines jungen Erwachsenen. Und obdachlos.

Er lernt die russische Exilantin Natascha kennen, die mit Männern nur Pech hatte und sich nach ihrer Heimat sehnt. Als sie mit dem Zug zur Datscha ihrer Oma reisen will, schließt sich Daantje ihr an.

Nach langer Schaffenspause inszeniert der niederländische Regie-Sonderling Jos Stelling seine Fabel über zwei vom Schicksal gebeutelte Außenseiter mit allegorischer Überdeutlichkeit.

Das ist in betörenden Schwarzweißbildern gefilmt (Kamera Goert Giltay), mit einer erlesenen Musikauswahl unterlegt und zumindest von Anastasia Weinmar bewegend gespielt.

Und doch hält einen der Film durch einen Mangel an Empathie für seine Figuren auf Distanz und wird zur nihilistischen Versuchsanordnung. Jörg Wunder

3 Ein kleines Stück vom Kuchen

Mahin lebt zurückgezogen in Teheran. Eine rundliche Witwe, die zuhause keinen Hijab trägt und sich langweilt, wenn die Freundinnen immer nur über ihre Krankheiten reden.

Auch das Alleinsein hat Mahin satt, sie sehnt sich nach einer Romanze.

Also brezelt sie sich auf, pfeift auf die iranische Gesellschaft, die älteren Frauen Wünsche und Begierden verwehrt, und schnappt sich im Rentner-Restaurant Faramarz, einen schüchternen Taxifahrer.

Ein Happy-End wird den beiden zwar nicht beschert. Aber ihr Glück währt einen langen Abend lang.

Das Regie-Duo Maryam Moghadam und Behtash Sanaeeha hat eine humorvolle Hommage an die Liebe im Alter gedreht, mit deutlichen Verweisen auf die Diskriminierung auch älterer Frauen im Iran. Christiane Peitz

4 Madame Sidonie in Japan

Die Hauptfigur muss auf Reisen, um sich zu verändern – eine x-mal erzählte Geschichte. Élise Girard versucht gar nicht, diesem Skript viel hinzuzufügen.

Ihr Film erzählt von einer nicht mehr jungen Schriftstellerin (Isabelle Huppert), die von Paris nach Kyoto fliegt. Sie trauert um ihren Mann und geschrieben hat sie lange nichts mehr.

In Japan trifft sie ihren Verleger (Tsuyoshi Ihara), sitzt viel im Auto, und ihr toter Mann (August Diehl) taucht als Geist auf.

Das war es schon an Handlung. Dadurch hat man Muße, die Veränderungen im schönen Gesicht von Huppert zu studieren, sich für Mondkekse zu interessieren und sich mit ihr in Zeitlupe neu zu verlieben. Ein leiser Film übers Neu-Anfangen.

Am besten im Original gucken, weil der spröde Verleger auf Französisch hinreißend flirtet. Antje Scherer

5 Führer und Verführer

„Es ist geschehen …“ stellt Regisseur Joachim Lang seinem Dokudrama voran. Mit „… und deshalb kann es wieder passieren!“ schließt der Film. Dazwischen Hitler (Fritz Karl als „Onkel Führer“) und Goebbels (Robert Stadlober, Akzent-gehemmt) privat.

Eine Bromance aus der Hölle. Zusammen mit dem Historiker Thomas Weber war es das Ziel des Regisseurs, ein alternatives Hitler-Bild zu zeigen, um nicht immer jenes zu wiederholen, das der Propagandaminister kreierte.

Indem Lang die beiden zwischen Reichspogromnacht und „dem Untergang“ als „normale“ Menschen privat und „auf Arbeit“ zeigt, soll der Schritt leichter fallen, die damaligen Mechanismen auch heute zu erkennen.

Doch dem Kammerspielformat fehlt eine entsprechende Analyse, wie die Propaganda im deutschen Volk wirkte. Nur darauf hinzuweisen, dass sie wirkte und am Ende 60 Millionen Menschen tot waren, ist zu wenig.

Beeindruckend wird der Film in jenen Montagen, in denen die Privatgespräche in politische Ansprachen und Propagandafilme münden.

Dieser beängstigend „kurze Dienstweg“ erzählt etwas über den schnellen Aufstieg von Autokratien. Auch heute. Ingolf Patz

6 Ich – Einfach unverbesserlich 4

Mit drei Folgen und zwei „Minions“-Sequels hat sich „Ich – Einfach unverbesserlich“ zum erfolgreichsten Animations-Franchise gemausert und bleibt dem bewährten Rezept treu.

Es beginnt mit einem Klassentreffen der Bösewicht-Schule, wo Gru auf seinen Gegenspieler Maxime Le Mal trifft, der dem früheren Mitschüler ans Leder will.

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Um seine Familie zu schützen, begibt sich Gru mit Frau und Kindern in die Kleinstadt Mayflower, wo sie mit neuer Identität ein normales Leben führen.

Statt Verbrecher zu jagen, muss Gru nun Solaranlagen verkaufen und im Country-Club Tennis spielen. Aber die Nachbarstochter, die selbst eine Bösewichtkarriere anstrebt, kommt hinter Grus Vergangenheit.

Familienbelustigung ohne lästigen Tiefgang bietet auch diese Folge. Alles nett und lustig, aber mit der Qualität von Pixars „Alles steht Kopf 2“ nicht zu vergleichen. Martin Schwickert

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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