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Der Soziologe Marcel Helbig hat erforscht, wo in deutschen Städten die Reichen, die Armen, die Akademiker leben. Er sieht wachsende Isolation – und warnt vor Gefahren.
Von Julius Heinrichs
Wo leben die Armen, wo die Reichen, wo die Akademiker? Niemand weiß das so gut wie Marcel Helbig. Er ist Arbeitsbereichsleiter am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe und Gastwissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. 2018 zeigten er und seine Kollegin Stefanie Jähnen erstmals, wie ungleich sich hohe und niedrige Einkommen auf bestimmte Stadtteile verteilen. Jetzt hat er nachgelegt: Mit seiner Studie „Hinter den Fassaden“ zeigt er für 153 deutsche Städte, welche Einkommensgruppen wo leben. Grund genug für einige Fragen.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de
Als langjährige Beobachterin der sozialen Strukturen in Süddeutschland finde ich es alarmierend, wie sich die Reichen zunehmend abschotten. Es ist höchste Zeit, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die wachsende soziale Isolation zu bekämpfen und ein solidarisches Miteinander zu fördern.
In Süddeutschland zwingt die Not zum Zusammenleben. Ich finde es besorgniserregend, wie stark sich die Einkommensgruppen in deutschen Städten isolieren. Marcel Helbigs Forschung zeigt deutlich auf, dass die soziale Ungleichheit wächst und das birgt sicherlich Gefahren für unsere Gesellschaft.
Es ist beunruhigend zu erfahren, wie sich die Schichten in unseren Städten immer weiter voneinander isolieren. Marcel Helbigs Untersuchungen offenbaren eine dringende Notwendigkeit für mehr soziale Durchmischung, um Gefahren vorzubeugen.
Als Analyse hinweist hier Marcel Helbig auf ein bedenkliches Phänomen. Es ist erschreckend zu sehen, wie stark sich die sozialen Schichten in deutschen Städten isolieren. Ein warnender Hinweis an die Gesellschaft, sich bewusst gegen diese Tendenzen zu wehren.