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Wo bleibt der Aufschrei gegen die Gewalt in Bangladesch?

Wo bleibt der Aufschrei gegen die Gewalt in Bangladesch?

Seit dem Sturz der Regierungschefin kommt es in Bangladesch überall zu schweren Unruhen. Oft werden Hindus von muslimischen Extremisten angegriffen Foto: AP

Von Stefan Peter

Seit einigen Tagen tobt ein grausamer Bürgerkrieg in Asien, von dem hierzulande kaum jemand Kenntnis nimmt. Von Menschenrechtsaktivisten, die derzeit besonders laut auf Berlins Straßen gegen Israel demonstrieren, ist schon gar nichts zu hören.

Schauplatz ist Bangladesch. Die meisten von uns werden das Land in Südasien nur als Textil-Produzent für die halbe Welt kennen. Calvin Klein, Tommy Hilfiger, Gap, H & M, Hugo Boss – sie alle lassen dort T-Shirts, Hosen und Mäntel produzieren („Made in Bangladesh“). Immer wieder gab es Vorwürfe über unmenschliche Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken.

Bangladesch hat 172 Millionen Einwohner, über 90 Prozent sind Muslime, also 150 Millionen Menschen. In der Verfassung steht der Islam als Staatsreligion, aber Religionsfreiheit ist garantiert.

Gut acht Prozent der Bevölkerung sind Hindus, nun wird regelrecht Jagd auf diese Minderheit gemacht!

Vor anderthalb Wochen wurde die Premierministerin aus dem Land gejagt. Seitdem kommt es in Bangladesch zu brutalen Attacken: Muslimische Extremisten greifen zu Hunderten Hindus an. Entfesselte Mobs stürmen und verwüsten Wohnungen, setzen Tempel in Brand, plündern Geschäfte. Schmuck und Bargeld wird geraubt, mitunter werden sogar Kinder entführt.

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„Verlasst unser Land!“, wird den Opfern zugerufen. Das seien „ethnische Säuberungen“, so Beobachter. Polizei und Armee stellen sich den Mobs selten in den Weg. Vereinzelt gibt es glücklicherweise Muslim-Gruppen, die sich schützend vor die angegriffenen Häuser stellen.

Das „Bangladesh Hindu Buddhist Christian Unity Council“ zählte mindestens 200 Attacken auf Hindus seit dem 5. August. Über die Gewalttaten gibt es in Europa vereinzelt Berichte in den Medien. Was es aber nicht gibt, ist ein Aufschrei – oder Empörung.

Seit dem Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel gibt es in Berlin fast täglich Proteste – nicht etwa gegen die Hamas, sondern fast immer gegen Israel. Tausende Palästinenser und ihre Sympathisanten skandieren Hass-Parolen auf der Straße, besetzen Unis und Einkaufszentren, beschmieren Wände und BVG-Busse.

Ist diesen Protestlern die Lage in Bangladesch egal, weil die Gewalt von Muslimen ausgeht? Von den Vereinten Nationen ist ebenfalls nichts zu hören, auch Protest deutscher Politiker ist kaum zu vernehmen.

Immerhin verfolgt das Auswärtige Amt die Lage. Ein Sprecher zur B.Z.: „Wir verurteilen die Gewaltexzesse, zu denen es in Bangladesch gekommen ist. Der Schutz von Minderheiten ist essentiell; dazu gehört insbesondere ihr Schutz vor religiös motivierten Angriffen.“ Wer so sehr auf Menschenrechte im Nahen Osten fixiert ist, darf bei Bangladesch nicht schweigen.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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