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Union flippt aus: „Ungeborenes Leben zählt nicht mehr!“, empörte Reaktion auf Legalisierung von Abtreibungen

© dpa/Jonathan Penschek

Union gegen Legalisierung von Abtreibungen: „Lebensschutz des ungeborenen Kindes spielt offenbar keine Rolle mehr“

Eine Kommission wird kommende Woche wohl die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen empfehlen. Unionsfraktionsvize Dorothee Bär sieht darin einen „Dammbruch für unser Werteverständnis“.

In der Debatte um den Abtreibungsparagrafen 218 stellt Unionsfraktionsvize Dorothee Bär (CSU) die Unabhängigkeit der von der Regierung eingesetzten Expertenkommission infrage. „Die Kommission hat wenig überraschend geliefert, was von der Ampel bestellt wurde“, sagte sie den Funke-Zeitungen vom Mittwoch.

Zuvor hatte bereits CDU-Chef Friedrich Merz vor einem „gesellschaftlichen Großkonflikt“ gewarnt. Unionsfraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) bekräftigte das Vorhaben, Verfassungsklage einzureichen, sollten Schwangerschaftsabbrüche in den ersten zwölf Wochen legalisiert werden.

Am Montag hatte der „Spiegel“ berichtet, die Expertenkommission empfehle in ihrem Abschlussbericht eine grundsätzliche Legalisierung von Abtreibungen in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft. „Die grundsätzliche Rechtswidrigkeit des Schwangerschaftsabbruchs in der Frühphase der Schwangerschaft ist nicht haltbar“, heißt es demnach in dem Bericht. Die aktuellen Regelungen im Strafgesetzbuch hielten einer „verfassungsrechtlichen, völkerrechtlichen und europarechtlichen Prüfung“ nicht Stand.

Sobald der Fötus eigenständig lebensfähig ist, sollten Abbrüche laut Kommission hingegen weiterhin verboten bleiben. Diese Grenze liegt den Expertinnen und Experten zufolge ungefähr in der 22. Woche nach Beginn der letzten Menstruation.

Bär sagte, sie sei „fassungslos, dass der Lebensschutz des ungeborenen Kindes offenbar keine Rolle mehr spielen solle“. Das sei ein „Dammbruch für unser Werteverständnis“. Die CSU-Politikerin fügte hinzu: „Ein Recht auf Abtreibung haben die Frauen in Deutschland bereits.“

Scholz sieht Gefahr der Polarisierung

Bundeskanzler Olaf Scholz ließ nach Angaben einer Sprecherin noch offen, ob er für eine gesetzliche Änderung des Strafrechts-Paragrafen 218 zum Schwangerschaftsabbruch eintritt. „Sie wissen, dass es ein Thema mit einem großen Potenzial zur Polarisierung ist, die wir in vielen Gesellschaften sehen. Es geht uns sehr darum, eine solche Polarisierung und eine solche Schärfe zu vermeiden“, sagte eine Regierungssprecherin am Mittwoch in Berlin.

Nach Paragraf 218 des Strafgesetzbuchs ist ein Schwangerschaftsabbruch im Grundsatz in Deutschland verboten. Er bleibt jedoch in bestimmten Fällen straffrei – unter anderem, wenn er innerhalb der ersten zwölf Wochen und nach einer Beratung in einer staatlich anerkannten Stelle erfolgt.

Jugendorganisationen von Ampel-Parteien fordern Entkriminalisierung

Die Jugendorganisationen der Ampel-Parteien forderten die Bundesregierung zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen auf. „Die Ampel-Koalition muss sich umgehend daran machen, Paragraf 218 aus dem Strafgesetzbuch zu streichen und Schwangerschaftsabbrüche zu legalisieren“, sagte Juso-Chef Philipp Türmer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Donnerstagsausgaben).

Auch die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Svenja Appuhn, rief die Koalition zum Handeln auf. „Die Bundesregierung sollte den Kommissionsbericht sehr ernst nehmen und die Entkriminalisierung zeitnah auf den Weg bringen“, sagte sie den RND-Zeitungen. Appuhn und Türmer forderten dabei die Kostenübernahme der Abbrüche durch die Krankenkassen.

Die Ampel-Koalition hatte die „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ im vergangenen Jahr eingesetzt, um neue Regeln zur Abtreibung, zu Eizellenspende und zu Leihmutterschaft zu prüfen. Dem Gremium gehören 18 Expertinnen und Experten insbesondere der Fachbereiche Medizin, Psychologie, Soziologie, Ethik und Rechtswissenschaften an. Die Ergebnisse sollen in der kommenden Woche offiziell vorgestellt werden.

Unionsfraktionsgeschäftsführer Frei schrieb am Mittwoch auf X: „Sollte die “Ampel’ Schwangerschaftsabbrüche in den ersten 12 Wochen legalisieren, werden wir beim Bundesverfassungsgericht Klage einreichen. Er fügte hinzu: „Mit solch einem Vorstoß werden gesellschaftliche Konfliktlinien erneut aufgerissen.“ (AFP, dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

6 Kommentare
  1. Emily93 sagt

    Does the Union’s opposition to the legalization of abortions reflect a shift in societal values regarding the protection of unborn children?

    1. Johannes84 sagt

      Die Opposition der Union gegen die Legalisierung von Abtreibungen spiegelt offenbar eine Verschiebung der gesellschaftlichen Werte in Bezug auf den Schutz ungeborener Kinder wider. Es ist besorgniserregend zu sehen, wie sich die Prioritäten ändern.

  2. Julia_1985 sagt

    Wie wird sich diese Empfehlung auf den gesellschaftlichen Diskurs auswirken? Wird es zu einer Verschärfung der Standpunkte kommen?

    1. Max_1978 sagt

      Es ist zu erwarten, dass diese Empfehlung tatsächlich zu einer weiteren Polarisierung in der Gesellschaft führen wird. Die Diskussion um das Thema Abtreibung ist schon lange von starken Emotionen geprägt, und eine Legalisierung in den ersten zwölf Wochen könnte die Standpunkte noch weiter verhärten. Es ist essentiell, dass wir respektvoll miteinander umgehen und versuchen, auch abweichende Meinungen anzuhören und zu verstehen.

  3. AnnaMüller sagt

    Es ist traurig zu sehen, dass das ungeborene Leben in dieser Debatte nicht mehr zählt. Es sollte immer ein hohes Gut sein, das geschützt wird.

  4. AnnaSchreibt87 sagt

    Was für eine absurde Entwicklung! Ungeborenes Leben sollte doch geschützt werden, oder nicht? Ich finde es erschreckend, dass der Lebensschutz des ungeborenen Kindes anscheinend keine Rolle mehr spielt. Hoffentlich wird hier noch Vernunft walten!

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