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Der Psychologe Stephan Grünewald beobachtet in seinen tiefenpsychologischen Studien eine fatalistische Endzeitstimmung. Hier erklärt er, was die Jungen bewegt.
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Herr Grünewald, vor knapp zwei Monaten konstatierte eine Jugendtrendstudie, dass die jungen Menschen hinsichtlich ihrer Werteorientierung deutlich nach rechts gerückt seien. Jetzt hat die AfD tatsächlich bei den unter 25-Jährigen 16 Prozent geholt und sogar die Grünen (11 Prozent) überholt. Was ist Ihre Erklärung dafür?
Angesichts der multiplen Krisen beobachten wir in unseren Studien eine eher resignative Grundstimmung in der Gesellschaft. Die Menschen ziehen sich in ihr privates Schneckenhaus zurück. Die globalen Probleme werden ausgeblendet, weil junge Menschen das Gefühl haben, sie könnten sowieso nichts verändern. Das kommt fast schon einer fatalistischen Endzeitstimmung gleich, weil die großen Krisen, Corona oder Klima, so überwältigend sind. Darunter leiden natürlich die Zustimmungswerte der Grünen, die schon immer eher für Aufbruch standen und dafür, dass man die ökologischen Herausforderungen annimmt.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de