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Rechtschreibrat lehnt Gendern ab – warum gibt es den Stern noch?

Rechtschreibrat lehnt Gendern ab – warum gibt es den Stern noch?

Abgelehnt: Der Rat für deutsche Rechtschreibung – die höchste Sprachinstanz im deutschsprachigen Raum – spricht sich abermals vehement gegen das Gendersternchen aus Foto: Promo

Von Gunnar Schupelius

Andere Vorgaben des Rates für deutsche Rechtschreibung werden anerkannt und in die angewandte Schriftsprache übernommen, nur im Falle des Genderns ignoriert man die Experten.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat sich abermals gegen das Gendern ausgesprochen: Wörtlich heißt es in der Erklärung vom 3. Juli: „Doppelpunkt (:), Unterstrich (_), Asterisk (*) gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie.“ Begründung: Die „Folgeprobleme“ seien „nicht ausreichend einschätzbar“.

Dann wiederholt der Rat seine ausführliche Argumentation vom Dezember 2023: „Sonderzeichen innerhalb von Wörtern beeinträchtigen die Verständlichkeit, die Lesbarkeit, die Vorlesbarkeit und die automatische Übersetzbarkeit sowie die Eindeutigkeit und Rechts­sicherheit von Begriffen und Texten.“ Fazit:  „Diese Sonderzeichen als Bedeutungssignale innerhalb von Wörtern können nicht in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung aufgenommen werden (…).“

Man hätte nun erwartet, dass die abermalige vehemente Ablehnung der Genderschreibweise eine Reaktion bei denen hervorruft, die sie unentwegt anwenden: Behörden, Universitäten, Schulen und Medien. Doch diese Reaktion bleibt aus.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung wurde 2004 gegründet, damit man sich auf gemeinsame Regeln einigt. Der Rat besteht aus 41 Mitgliedern aus sieben deutschsprachigen Ländern oder Regionen, 18 davon aus Deutschland, die von den Kultusministern ernannt werden. 

Beim Gendern ignoriert man die Experten

Sie arbeiten sachorientiert, ohne ideologische Scheuklappen. Wenn sie das Gendern gut begründet ablehnen, hat dieses Urteil Gewicht. Andere Vorgaben des Rates werden anerkannt und in die angewandte Schriftsprache übernommen, nur im Falle des Genderns ignoriert man die Experten: Kein Professor meldet sich, der den ganzen Tag gendert und seine Studenten dazu zwingt, kein Lehrer, kein Minister und kein Senator.

Alle fürchten, dass sie in die rechte Ecke gestellt werden, wenn sie das Gendern kritisieren, dass sie dann als jemand gelten, der Minderheiten diskriminiert.

Das „Bürger*innenamt“ braucht niemand

Doch worum geht es? Sternchen, Unterstrich und Doppelpunkt werden gesetzt, um allen gerecht zu werden, die sich keinem der beiden Geschlechter zugehörig fühlen und als „divers“ oder „non-binär“ bezeichnen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich von den 82,7 Millionen in Deutschland lebenden Menschen nur 969 als „divers“ haben eintragen lassen, das sind 0,00117 Prozent der Bevölkerung. Es mag noch mehr geben, die sich nicht eintragen lassen, mehr als 0,1 Prozent der Bevölkerung sind es wahrscheinlich nicht.

Für sie wird die Rechtschreibung komplett verändert, das ist nicht angemessen. Auch die Unterstellung ist falsch, dass diverse oder non-binäre Menschen diskriminiert werden, wenn kein Sternchen und kein Doppelpunkt im Schriftbild auf sie hinweisen.

Das Gendern entspringt einem ideologischen Extremismus, den kleine Gruppen der Bevölkerung aufzwingen wollen. Die aber lehnt das Sternchen in jeder Umfrage erneut mit ganz großer Mehrheit ab. Auch das aber ist den Predigern des Genderns egal, die ihre Heilslehre ungerührt und sektengleich verbreiten.

Hat Gunnar Schupelius recht? Schreiben Sie an: [email protected]

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Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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