B.Z.-Redakteur Michael Lachmann schreibt einmal die Woche über Geschichten, die er im Berliner und Brandenburger Amateurfußball erlebt Foto: Ralf Günther
Von Michael Lachmann
Aktuell schaut man als passionierter Fußballplatzbesucher wie ich öfter in die Wetter-App seines Vertrauens. Ein Blick in den vergangenen Tagen reichte, um Handschuhe, Schal und Mütze zum unabdingbaren Begleiter der Spiele zu machen. Nicht weniger wichtig: der Regenschirm!
Ich muss ehrlich sagen, mit so einem Teil in der Hand macht Fußball gucken keinen Spaß. Zwar habe ich einen Knirps im Auto zu liegen, da bleibt er aber auch. Ich meine, ich habe ja früher auch selbst gekickt (na gut, nicht ganz, ich hütete ja nur das Tor), aber auch da stand ich im Regen – ohne Schirm.
So ist das nun mal, wenn man sich ein Outdoor-Hobby aussucht. Egal, ob als Aktiver oder nur Zuschauer. Klar, nicht jedem liegt es bei Wind, Regen und Temperaturen um die 7 Grad auf den Fußballplatz zu stapfen. „Der Regen siegt heute“, schrieb mir am Sonntag ein befreundeter Groundhopper. Ich tippte zurück: „Du bist ein Weichei!“– „Ja, das gebe ich zu.“
Klar, ich hätte die drei Stunden vor dem Spätdienst am Sonntag auch im Warmen verbringen können. Aber die Aussicht auf den 500. besuchten Fußballplatz und die Komplettierung der Bezirksliga Berlin trieb mich dann doch ins Stadion Wannsee.
Zum Schmunzeln: Farbenfrohe Fußball-Kuriositäten
Auf der Avus trommelte der Regen gegen die Windschutzscheibe, und ich dachte so bei mir: „Wie bekloppt bin ich eigentlich?“
Nehme ich diesmal doch den Schirm? Doch er blieb wie immer im Auto, weil es am Wannsee nicht mehr in Strömen goss. Am quietschnassen Kunstrasenplatz angekommen, schlenderte mir ein Bekannter mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze entgegen. Unsere Augen trafen sich und gaben zu verstehen: „Was haben wir doch für einen Pfeil im Kopf!“ Wir nickten uns zu, halb Begrüßung, halb Bestätigung.
Doch schließlich schauten wir glückselig dem Treiben von FV Wannsee und Inter Berlin (1:3) zu und wussten: Wir haben das schönste Hobby der Welt!
Eine Quelle: www.bz-berlin.de