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Auszeichnung für das Brücke-Museum: Eine Feier der Neugier, Empathie und Gerechtigkeit

Auszeichnung für das Brücke-Museum: Eine Feier der Neugier, Empathie und Gerechtigkeit

© imago/Schöning

Auszeichnung für das Brücke-Museum: Eine Feier der Neugier, Empathie und Gerechtigkeit

Das kleinste Landesmuseum Berlins bekommt als Erstes die besondere Anerkennung der deutschen Sektion des Kritikerverbands Aica. Ein Happy End für Direktorin Lisa Marei Schmidt.

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Ihr käme es wie das Happy End eines Hollywood-Films vor. Nun sei sie neugierig, wie es weiter ginge, kommentierte Lisa Marei Schmidt die Auszeichnung „Museum des Jahres 2023“, mit der die deutsche Sektion des internationalen Kritikerverbands Aica ihr Haus ehrt. Seit sieben Jahren leitet die Kunsthistorikerin das Berliner Brücke-Museum, und seitdem hat sie manche Debatte geführt, etwa um die Erforschung des Expressionismus in der NS-Zeit oder über die Haltung der Brücke-Künstler zum Kolonialismus.

Nicht Erschöpfung, sondern Entschlossenheit für kommende Auseinandersetzungen klingt bei der tatkräftigen Direktorin heraus, die als Nächstes den Erweiterungsbau für Berlins kleinstes Landesmuseum mit der gleichwohl bekanntesten Sammlung durchsetzen will.

Genau das hat die Auszeichnung der Kunstkritiker im Sinn, wenn sie darüber hinaus die Ausstellung des Jahres und die besondere Ausstellung kürt: Ermunterung, Stärkung, Zuspruch. Aica-Päsident Kolja Reichert nannte denn auch die Verleihung eine Feier der Neugier, Empathie und Gerechtigkeit.

Zum Akt im Brücke-Museum, an das sich das Sommerfest im Garten des Kunsthauses anschloss, waren auch die anderen Preisträger angereist: Susanne Pfeffer, die Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, mit ihrem Kurator, deren Schau „Amt 45 i“ von Cameron Rowland das Prädikat „Besondere Ausstellung“ erhielt. Und das Team vom Leipziger Museum der Bildenden Künste, das für „Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland“ mit dem Titel „Ausstellung des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

Kultursenator Joe Chialo zeigte sich sichtlich stolz über die Anerkennung für das Brücke-Museum, das als erstes Berliner Museum diesen Titel erhielt. Und so soll er dem Vernehmen nach positiv auf Kolja Reicherts Vorstoß reagiert haben. Der hatte ihm in seiner Rede die Gründung eines Berliner Kritikerpreises nahegelegt, etwa benannt nach Max Osborn, dem einstigen Präsidenten des Verbandes deutscher Kunstkritiker, der 1938 vor den Nazis fliehen musste und 1946 im amerikanischen Exil verstarb.

Reicherts flammende Rede für die Kunstkritik in Zeiten gegenseitigen Misstrauens wirkte ansteckend. „Wir brauchen Vertrauen“, rief der Aica-Präsident. „Kritik schafft Vertrauen. Kritik kann die Gesellschaft zusammenhalten.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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