© Imago/Photo Players Images
Erster Tag beim Laver Cup in Berlin: Viel Tennis, ein bisschen Show und noch mehr Prominenz
Der Laver Cup ist in der Uber Arena angekommen und wird dort als Weltspektakel inszeniert. Die Fans freut die geballte Starpower und auch die Spieler sind gleich gut in Stimmung.
Von Jörg Leopold
Stefanos Tsitsipas kennt die Uber Arena von allen Spielern, die in dieser Woche beim Laver Cup aufschlagen, womöglich am besten. Denn der griechische Tennisstar war schon einmal hier. Allerdings nicht für ein Match, sondern um ein Konzert seiner Lieblingsband Coldplay zu besuchen.
Ob ihm das seinerzeit ähnlich gut gefallen hat wie dem Berliner Publikum sein erster Auftritt beim Laver Cup am Freitag, blieb zwar offen. Fakt aber ist: Tsitsipas gewann sein Spiel gegen den Australier Thanasi Kokkinakis nach überzeugender Vorstellung mit 6:1 und 6:4 und glich damit für Team Europa zum zwischenzeitlichen 1:1 aus.
Noch vor einigen Wochen hatte der Australier bei den US Open in vier Sätzen gewonnen, die Neuauflage allerdings war eine klare Sache zugunsten von Tsitsipas. Was der Unterschied zu seinem Auftritt in New York gewesen sei, wurde er anschließend beim Interview auf dem Platz von Andrea Petkovic gefragt? „Der Grund ist Björn Borg“, erklärte Tsitsipas und bekam nach diesen Worten direkt eine Umarmung seines Teamkapitäns. Später fügte er hinzu, dass er seinem scheidenden Kapitän mit seinem Spiel Ehre erweisen und ihn stolz machen wolle.
Auch sonst ging es zum Auftakt des ersten Tages beim Laver Cup durchaus pathetisch zu, allerdings gaben sich die Beteiligten zwischendurch immer wieder betont locker. Die Profis schrieben fleißig Autogramme für die Fans, die sich direkt hinter den Spielerbänken mit riesigen Bällen versammelt hatten.
Alexander Zverev, der als Letzter bei der offiziellen Aufstellung aufgerufen wurde und den lautesten Applaus vom Publikum bekam, stand sogar kurz vor dem Auftaktmatch noch einmal extra auf, um seiner in diesem Falle angenehmen Pflicht nachzukommen.
Das erste Duell gewann wenig später der Argentinier Francisco Cerundolo gegen Casper Ruud aus Norwegen 6:4 und 6:4 und bescherte dem Titelverteidiger damit den ersten Punkt. Offenbar extra motiviert durch die Präsenz seines Kapitäns John McEnroe streute Cerundolo dabei auch den einen oder anderen gefühlvollen Volley ein.
Die Uber Arena war zur frühen Nachmittagsstunde schon gut gefüllt, wenn auch nicht restlos besetzt. Das Publikum war erwartungsfroh und klatschfreudig, von einem Heimvorteil für Team Europa war allerdings zunächst nicht wirklich etwas zu spüren. Die Spieler beider Mannschaften wurden mit reichlich Beifall bedacht und als Kokkinakis in seinem Duell mit Tsitsipas komplett unterzugehen drohte, gab es von den Rängen sogar Extra-Aufmunterung.
Auch Steffi Graf soll am Freitag zu Besuch gewesen sein
Der Laver Cup ist also angekommen in Berlin mit vielen Stars auf den Rängen. Dirk Nowitzki beispielsweise – und wie zu hören war, auch Steffi Graf bei einem ihrer seltenen Deutschland-Besuche – sollen am Freitag dabei gewesen sein.
Viel von Berlin war dann in der Arena aber nicht mehr zu sehen. Der Tennis-Wettbewerb ist eine komplett internationale Veranstaltung, alle Durchsagen werden in Englisch gemacht. Da verwunderte es beinahe schon, dass immerhin der Spielstand auch in Deutsch mitgeteilt wurde.
Der Höhepunkt des ersten Tages wartete später auf die Besucher der Abendsession – denn Tickets gibt es für den Laver Cup entweder nur komplett oder pro Session mit dann jeweils zwei Spielen. Nach dem Duell von Grigor Dimitrow gegen Alejandro Tabilo stand noch ein Doppel mit dem europäischen Top-Duo Alexander Zverev und Carlos Alcaraz auf der einen Seite und den beiden US-Amerikanern Taylor Fritz und Ben Shelton auf der anderen auf dem Programm.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de