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Deutschlands geheime Gartenbewohner: Haben Sie diese Kleinsäuger gesehen?

Deutschlands geheime Gartenbewohner: Haben Sie diese Kleinsäuger gesehen?

© Andrea Kammer/NABU-naturgucker.de

Deutschlands geheime Gartenbewohner: Haben Sie diese Kleinsäuger gesehen?

Igel und Maulwürfe sind wichtig für unsere Ökosysteme, aber wie viele gibt es noch? Am 20. September startet eine bundesweite Zählung. Jeder kann mitmachen.

Deutschlands geheime Gartenbewohner: Haben Sie diese Kleinsäuger gesehen?

Eine Kolumne von

Es begibt sich aber zu der Zeit, dass alle Igel und Maulwürfe geschätzt würden. Das Gebot geht allerdings nicht wie in der Weihnachtsgeschichte von Kaiser Augustus aus, sondern vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, NABU/naturgucker und weiteren Organisationen. Da sich die Tiere nicht selbst auf den Weg zur Erfassung machen werden, sind Mitwirkende aus dem gesamten Bundesgebiet gefragt.

DSIUM (Deutschland sucht Igel und Maulwurf) läuft vom 20. bis zum 30. September. In dieser Zeit kann sich jeder beteiligen und Sichtungen melden: einen Igel im Park oder frische Maulwurfshügel im Garten. Auch tote oder verletzte Tiere sollen im bundesweiten Citizen-Science-Projekt erfasst werden. In vergangenen Monitoring-Phasen wurden mehr als 16.600 Igel und 3200 Maulwurfshügel gesichtet – diese Zahlen gilt es nun zu überbieten.

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Deutschland sucht seine Kleinsäuger und Kinderbuchautor Janosch hilft künstlerisch mit.

© Janosch

„Mit aktuellen Informationen über Vorkommen und Bestandsentwicklungen können wir wirksame Schutzmaßnahmen leichter entwickeln und durchsetzen“, sagt Lea-Carina Mendel, Naturschutzexpertin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Ein Beispiel für wirksame Schutzmaßnahmen sind Igeltore in Zäunen, kleine Durchlässe, die Gärten und damit Lebensräume vernetzen.

Die Bestände des Tiers des Jahres, des Braunbrustigels (Erinaceus europaeus), nehmen ab. Die Art wird seit 2020 in der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten Deutschlands geführt. Am Leibniz-IZW erforscht Anne Berger die Bedrohung durch Mähroboter. Die Maschinen mähen meist nachts Wiesen, auf denen Igel Nahrung suchen. Treffen sie auf einen Mähroboter, laufen sie nicht weg, sondern rollen sich zusammen. Hunderte Fälle von teilweise tödlichen Schnittverletzungen sind dokumentiert. „Wir gehen zudem von einer sehr hohen Dunkelziffer aus“, sagt Berger.

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In naturnahen Gärten ist auch für Maulwürfe Platz.

© Birgit Emig/NABU-naturgucker.de

Maulwürfe (Talpa europaea) entgehen den Mährobotern, manche Gärtner versuchen jedoch – gesetzlich verbotener Weise – die Tiere zu vertreiben, obwohl sie als Schädlingsbekämpfer nützlich sind. Da man sie nur selten an der Oberfläche sieht, sollen Mitwirkende bei DSIUM Maulwurfshügel zählen und dabei idealerweise zwischen frischen und älteren unterscheiden.

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Das „Maul“ in „Maulwurf“ stammt vom Wort „Molte“ für „Erde“. Die Tiere könnten als Erdwerfer bezeichnet werden.

© Helmut Schmidt/NABU-naturgucker.de

Agile Igel und frische Maulwurfshügel – die Chancen, sie zu sichten, stehen derzeit gut. Eine kleine Schwierigkeit besteht jedoch. Die Sichtungen im Bundesgebiet außerhalb Bayerns sollen über www.igelsuche.de gemeldet werden, Sichtungen in Bayern aber über www.igel-in-bayern.de.

Aber was tun, wenn eine Igelfamilie etwa im bayrisch-hessischen Grenzgebiet unterwegs ist, und sich einfach nicht um die Landesgrenze kümmert, sie immer wieder in beiden Richtungen übertritt? Oder ein Maulwurf wirft einen Hügel in Thüringen auf und einen weiteren in Bayern? Doppelmeldungen gilt es sicher zu vermeiden. Daher sollten Mitwirkende es wie die Tiere halten und sich nicht mit den Zuständigkeiten aufhalten. Sie können nach eigenem Ermessen eines der Portale wählen. Die Daten werden zur Analyse zusammengeführt.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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