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Nach Brandenburg-Wahl?: Merz will offenbar Anspruch auf Kanzlerkandidatur der Union erheben

Nach Brandenburg-Wahl?: Merz will offenbar Anspruch auf Kanzlerkandidatur der Union erheben

© dpa/Jacob Schröter

Nach Brandenburg-Wahl?: Merz will offenbar Anspruch auf Kanzlerkandidatur der Union erheben

Bisher ist nicht geklärt, wer CDU/CSU in den nächsten Bundestagswahlkampf führen soll. Einem Medienbericht zufolge soll aber nun eine Vorentscheidung in der K-Frage gefallen sein.

Der nächste Bundestag wird regulär im September 2025 gewählt. Schon seit Monaten wird spekuliert, wer Spitzenkandidat der Union wird. Im Raum stehen dabei drei Namen: der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und der Unionsfraktionschef Friedrich Merz. Und nun soll sich der CDU-Chef einem Medienbericht zufolge festgelegt haben.

Merz wolle Kanzlerkandidat der Union werden und dies nach der Wahl in Brandenburg am 22. September, spätestens aber am 3. Oktober bekanntgeben, berichtet die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf Parteikreise. Am 23. September tagen die Parteipräsidien von CDU und CSU. Dort sollen die Weichen gestellt werden, heißt es in dem Bericht. Offiziell wollten sich demnach weder CDU noch CSU zur K-Frage äußern.

Schon länger wird in der Union davor gewarnt, dass ein offenes Duell zwischen Söder (57) und Merz (68) oder gar ein Triell mit Wüst (49) vermieden werden müsse. Interne Auseinandersetzungen mit Söder hatten bereits 2021 Armin Laschet, den damaligen Kanzlerkandidaten der CDU, geschwächt. Am Ende setzte sich die SPD mit dem heutigen Kanzler Olaf Scholz durch.

Wir brauchen keinen Streit, sondern Geschlossenheit in der CDU und der Union insgesamt.

Hendrik Wüst, Ministerpräsident von NRW (CDU)

Unklar ist, wie Söder sich nun verhält. Wüst scheine bereit zu sein, Merz den Vorrang zu geben, schreibt die Zeitung unter Berufung auf die Staatskanzlei in Düsseldorf. Wüste hatte am vergangenen Wochenende der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gesagt: „Wir brauchen keinen Streit, sondern Geschlossenheit in der CDU und der Union insgesamt.“

Zuvor hatte Söder zwar betont, dass er mit Merz eine einvernehmliche Lösung suchen werde, aber hinzugefügt, dass er selbst auch zu einer Kanzlerkandidatur bereit sei. Er sei bereit, die Ampelkoalition abzulösen, „da bin ich bereit dazu, ob als Ministerpräsident oder Kanzlerkandidat“, sagte der bayerische Ministerpräsident im ZDF. Die beiden Vorsitzenden von CDU und CSU hatten vereinbart, die sogenannte K-Frage nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gemeinsam zu beantworten und einen Vorschlag zu machen.

Mehrere Ministerpräsidenten hatten in den vergangenen Monaten auf ein Mitspracherecht bei der Kür des Kanzlerkandidaten gepocht. Bei der offiziellen Entscheidung sollen jetzt auch die Landesvorsitzenden der CDU einbezogen werden, heißt es in dem „BamS“-Bericht weiter.

Dort gebe es zwar Stimmen gegen Merz und für Söder. Doch niemand in der Partei erwarte einen offenen Schlagabtausch der Merz-Kritiker mit der Parteiführung – auch nicht nach der erwarteten klaren Wahlniederlage der CDU nächsten Sonntag in Brandenburg.

Wie die Zeitung weiter schreibt, plane Merz bereits Besuche in europäischen Nachbarländern wie Frankreich und Polen – als Kanzlerkandidat und nicht nur als Parteichef.

In Umfragen liegt die Union seit Monaten vor der Ampelkoalition. In einer aktuellen Erhebung erzielte sie den besten Wert seit mehr als drei Jahren. Merz wird dabei auch in mehreren politischen Kernfeldern von den Wählerinnen und Wählern mehr Kompetenz zugesprochen als Scholz. (lem)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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